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Im Jahr 1991 erhielt die ganze Stadt dreistellige Liniennummern. Die BVG erklärt, was hinter der Nummerierung steckt.

© imago/serienlicht

„In Hinterzimmern geknobelt?“: BVG erklärt das System hinter den Berliner Busnummern

N wie Nachtbus, X wie Expresslinie – logisch. Aber wie kommt es zu Liniennummern wie 171, M29 und Co? Die BVG hat die Codes nun entschlüsselt.

M29, 171, X7, N8: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben verraten, was hinter der Nummerierung der Berliner Linienbusse steckt. „Wie kommen eigentlich die Nummerierungen der BVG-Buslinien zustande? Wird in schummrigen Hinterzimmern geknobelt?“, hieß es in einer Mitteilung, die das Unternehmen am Dienstag verschickte.

„Blödsinn“, beantwortete die BVG die Frage selbst und erklärte, wie es sich wirklich verhält: Im Jahr 1991 erhielt die ganze Stadt dreistellige Liniennummern. „Und die Zahlen sind nicht willkürlich gewählt, sondern verraten viel über die Art der jeweiligen Linie und ihr Einzugsgebiet“.

Die erste Stelle steht laut BVG für die Linienart. Die 1 und die 2 bezeichnet „normale“ Linien, die vorwiegend alle 10 oder 20 Minuten fahren. Eine 3 an der ersten Stelle bedeutet, dass es für eine solche Linie zeitliche Einschränkungen und individuelle Takte gibt. Die wenigen Linien, die an der ersten Stelle eine höhere Zahl (aktuell 6, 7 oder 8) haben, fahren über die Stadtgrenzen hinaus.

Zuordnung zu den Bezirken

Mit der zweiten Stelle wird laut BVG eine Linie örtlich zugeordnet. Die 0 stehe für Linien, die mehrere Bezirke durchqueren. Die 1 an zweiter Stelle sei für Wilmersdorf und Zehlendorf vorgesehen, die 2 für Wedding und Reinickendorf, die 3 für Spandau, die 4 für Charlottenburg und Schöneberg sowie für Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg, die 5 für Pankow und Hohenschönhausen, die 6 für Treptow-­Köpenick, die 7 für Tempelhof und Neukölln, die 8 für Steglitz, 9 für Marzahn-­Hellersdorf und Lichtenberg.

Die BVG gab zu bedenken, dass dies nur eine grobe Einordnung sei – die wenigsten Linien fahren nur durch einen Bezirk. Die dritte Stelle werden jeweils die örtlichen Linien durchnummeriert (die 171 und die 179 zum Beispiel fahren beide durch Neukölln).

Und es gibt Ausnahmen

Und was ist mit den Nummern, die Buchstaben enthalten? Das M steht für „Metro“ wie Metropole. Metrolinien sind täglich 24 Stunden in Betrieb. Das X in der Liniennummer steht für Expressbus. Diese Busse stoppen nicht an jeder Haltestelle, damit die Kunden schneller ans Ziel kommen, zum Beispiel zum Flughafen. Das N tragen die Nachtbusse.

Wer jetzt zu rechnen anfängt, der sollte wissen, dass es laut BVG „auch (wenige) Ausnahmen“ gibt, weil das Netz sehr groß und weit verzweigt ist. Ein Beispiel sei die M29, die nicht im Norden, sondern im mittleren Süden Berlins verkehrt. Diese Nummer (erst 29, später 129) sei seit vielen Jahren traditionell für diese Strecke vergeben.

Auch die Linien 100, 200 und 300 wichen vom Schema ab, weil sie besonders Touristen erste Adressen seien und deshalb besonders prägnante Nummern haben sollten. Und nicht alle Nummern seien vergeben, das sei praktisch, wenn mal eine neue Linie dazukommt. (dpa)

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