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Weniger angsteinflößend, dafür kreativ: Die Simpsons.

© KaDeWe-Group/Christopher Puttins

Halloween-Party im Berliner Kadewe: Mit Marge Simpson und dem Joker an der Austernbar

Am Dienstag ist Halloween. Weil der nächste Tag in Berlin kein Feiertag ist, gab es bereits am Wochenende Partys. Eine der exklusivsten richtet traditionell das Kadewe aus.

Dieser Tage wird sich mal wieder großflächig gegruselt. Und wer immer noch denkt, Halloween sei ein Fest für Kinder, wird wenigstens in Berlin eines Besseren belehrt. Eigentlich ist es erst am 31. Oktober, zum Reformationstag, so weit. Da der in Berlin aber kein Feiertag ist, müssen die Wochenenden davor und danach herhalten.

Auch der nach wie vor weitverbreitete Glaube, Halloween sei einer dieser Kommerz-Importe aus den Vereinigten Staaten, ist nicht ganz richtig: Die Tradition, sich gegen Ende Oktober zu verkleiden, geht auf einen vorchristlichen Brauch der keltischen Iren zurück. In Irland war der 31. Oktober damals eine Art Erntedankfest, an dem sich wohl auch die Verstorbenen beteiligen wollten. Am sogenannten Samhain, so die Sage, suchten sich die Toten die Seelen aus, die im kommenden Jahr sterben sollten. Um dem zu entgehen, half nur eine gruselige Kostümierung. Der Name Halloween entstand dann im Zuge der Christianisierung und leitet sich von „All Hallows Eve“, der Abend der Allerheiligen, ab.

Auch ein mittelalterliches Ritterkostüm scheint Grusel-geeignet.

© KaDeWe-Group/Christopher Puttins

Die Motivation der vielen Menschen, die sich heutzutage vor einschlägigen Party-Locations in meterlange Schlangen einreihen, ist wohl ein bisschen weniger existentialistisch und so kommt es, dass die Straßen und öffentlichen Verkehrsmittel für einige Tage voller Geister, Vampire und Krankenschwestern auf dem Weg zur nächsten Kunstblut-Fete sind. Und wer noch immer nicht überzeugt davon ist, dass es sich dabei nur um feierwütige Teenager handelt, hätte am vergangenen Sonnabend die sechste Etage des ehrwürdigen Kaufhaus des Westens (Kadewe) sehen müssen.

The Blue Night of Horror KaDeWe

© KaDeWe-Group/Christopher Puttins

Ab 20.30 Uhr wurde hier zur „Blue Night of Horror“ geladen. Kommen durfte theoretisch jeder, man musste nur verkleidet sein und rund 300 Euro locker haben. Tatsächlich dürfte die Zahl derjenigen, auf die diese Beschreibung zutraf, im vierstelligen Bereich gelegen haben.

Catwoman und Batman geben ein gutes Paar-Kostüm ab.

© KaDeWe-Group/Christopher Puttins

Und so drängten sich auch hier Zombies, Hexen und barocke Prinzessinnen in die Aufzüge, um die beliebten Speisestände und auf der Tanzfläche in der siebten Etage - unter der blau beleuchteten Glaskuppel. Der wohl beliebteste Look des Abends: Teufelshörnchen und weiß geschminkte Näschen, außerdem war ein Hang zur Celebrity-Imitation festzustellen: Posh und Becks, also David und Victoria Beckham, der ein oder andere Donald Trump und auch ein falscher Papst Franziskus ließ sich schlumpfblau gefärbten Champagner und Austern schmecken.

Und noch ein Kandidat aus dem DC-Universum: Hier die Berliner Stilikone Günther Krabbenhöft als Joker, zusammen mit Unternehmer Jan-Henrik Scheper-Stuke.

© KaDeWe-Group/Christopher Puttins

Die Stimmung war ab Beginn ausgelassen und fröhlich. Allein über die langen Schlangen an der Austernbar oder dem „Fischkutter“ wurde ein bisschen gemeckert. Das konnte vom eifrig Champagner-nachschenkenden Service aber schnell begossen werden.

Vertreter echter Prominenz gab es überraschend wenig. Dafür war aber auch das Blitzlicht-Bedürfnis der Anwesenden angenehm gering.

Seit der sechsjährigen, umfassenden Renovierung, die 2022 abgeschlossen wurde, lädt das Kadewe seine Kunden wieder regelmäßig in die „Sechste“, die Gourmet-Abteilung, für besondere Veranstaltungen. Neben der „Kitchen Party“ im April gehört die traditionelle Halloweenparty zu den Highlights des Jahres.

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