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Edzard Reuter, ehem. Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG, in seinem Haus in Stuttgart.

© Ilkay Karakurt für den Tagesspiegel

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Ehrenbürger Edzard Reuter im Interview: „Mir hat immer besonders die Berliner Schnoddrigkeit gefallen“

Sein Vater war der legendäre Bürgermeister Ernst Reuter, er selbst leitete die Daimler-Benz AG. Ein Gespräch mit Jahrhundertzeuge Edzard Reuter über Eitelkeit, Elon Musk und seine letzte Ruhestätte.

Herr Reuter, Sie sind als Kind mit ihren Eltern vor den Nazis ins türkische Exil geflohen, engagieren sich seit Jahren mit Ihrer Frau und einer gemeinsamen Stiftung für die Völkerverständigung. Mit welchem Gefühl schauen Sie auf die aktuelle Weltlage?
Mit großer Sorge. Wir stehen unter gewaltigen Entwicklungsdrücken, die uns quer durch die ganze Welt belasten. Überall geschehen politische Ereignisse, die zur Sorge Anlass geben. Und gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass Generationen heranwachsen, deren Sicht eine kurzfristige ist. Die darauf aus sind, dass sie ihr eigenes Leben aktuell gut gestalten können. Und das führt dann dazu, dass ein Gemeinschaftsgefühl verloren geht. Ich will auch der Allerletzte sein, der hier irgendwelche Prophetien äußert. Ich bin ein alter Mann und kann nicht in die Zukunft schauen. Aber Sie fragen nach meiner Einschätzung und das macht mir alles Sorge, weil ich kein Licht am Horizont sehe. 

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