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Das Logo des Immobilienunternehmens Signa ist an der Fassade eines Hochhauses am Berliner Sitz der Firma angebracht. (Symbolfoto)

© dpa/Monika Skolimowska

Die Lage ist „ernst und volatil“: Signa-Entwicklung bereitet Berlins Wirtschaftsverwaltung Sorgen

Die Insolvenz vieler Einheiten der Signa-Gruppe führt in der Berliner Verwaltung zu großer Sorge. Dennoch will der Senat die Arbeitsplätze in Berlin in jedem Fall sichern.

Die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft sieht die jüngsten Entwicklungen beim Immobilien- und Handelsimperium von Milliardär René Benko mit Sorge. „Die Wirtschaftsverwaltung bewertet die Lage als ernst und volatil“, teilte die Behörde am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Sie sei sowohl mit den Berliner Standorten, der Geschäftsführung der Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) und Signa, dem Handelsverband sowie mit anderen betroffenen Städten und Bundesländern im Austausch.

Die wichtigsten Einheiten der Handels- und Immobiliengruppe Signa um Benko streben ein Insolvenzverfahren an. Die Signa Prime Selection AG habe am Donnerstag ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beim Handelsgericht Wien beantragt, teilte das Unternehmen mit. Zur Signa Prime gehören Geschäftsimmobilien in Toplagen, darunter der Elbtower in Hamburg, das KaDeWe in Berlin und Kaufhausimmobilien der Kette Galeria Karstadt Kaufhof. Signa Prime baut und vermietet Immobilien. Für das Einzelhandelsgeschäft der Kaufhäuser sind andere Gesellschaften zuständig.

Welche konkreten Auswirkungen die neuen Insolvenzen und angestrebten Sanierungsverfahren hätten, könne noch nicht abschließend beantwortet werden, so die Senatsverwaltung. In Berlin sei die Signa Gruppe nur im Fall der beiden Galeria-Standorte Kurfürstendamm und Hermannplatz Eigentümerin der Immobilien und im Fall des KaDeWe gemeinsam mit einem thailändischen Investor. „Der Senat misst den Warenhäusern in Berlin als Ankermietern in Einkaufsstraßen sowie in ihrer Funktion für die Nahversorgung der Menschen eine hohe Bedeutung bei.“

Die Tatsache, dass im Ergebnis des letzten GKK-Insolvenzverfahrens im Frühjahr dieses Jahres de facto alle Berliner GKK-Warenhausstandorte bestehen blieben, zeige für den Senat „ihre grundsätzliche Attraktivität und Zukunftsfähigkeit“. Für das international berühmte und wirtschaftlich starke KaDeWe gelte das ebenfalls. „Die Wirtschaftsverwaltung und der Senat halten daher uneingeschränkt an dem Ziel fest, dass die Warenhausstandorte in Berlin weiterentwickelt und die Arbeitsplätze gesichert werden. Das genießt oberste Priorität und das werden wir auch gegenüber etwaigen künftigen Investoren deutlich machen und erwarten an dieser Stelle Verlässlichkeit und die Übernahme von Verantwortung.“ (dpa)

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