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Im Monbijoupark ist das Grillen vielleicht bald verboten

© dpa

Grillen in Berlin: Der Monbijoupark soll grillfrei werden

Kohle, die einfach auf den Beeten entsorgt wird oder Glut, die die Mülleimer in Flammen setzt - viele Griller in Berlin halten sich nicht an die Spielregeln. Jetzt könnte Mitte zum sechsten komplett grillfreien Bezirk werden: Das Bezirksamt will das Grillen im Monbijoupark verbieten.

Die Saison hat gerade erst begonnen, doch schon soll das Grillen in weiteren Berliner Grünanlagen verboten werden. Wegen massiver Probleme will dass das Bezirksamt Mitte jetzt auch den Monbijoupark für Brutzler sperren. Und Tempelhof-Schönebergs Ordnungsstadtrat Oliver Schworck (SPD) spricht sich sogar für ein umfassendes Grillverbot aus.

„Ich will niemandem das Grillen verbieten, aber ich hätte gerne die Frage beantwortet, ob der Staat dafür geschützte Grünanlagen bereitstellen muss“, sagte Schworck dem Tagesspiegel. Nachdem es in seinem Bezirk ebenso wie in Marzahn-Hellersdorf, Neukölln, Reinickendorf und Spandau bereits ein generelles Grillverbot gibt, spricht sich der Stadtrat auch für weitere Beschränkungen in anderen Bezirken aus.

In den Grünanlagen dürfe nicht eine Nutzung überhand nehmen und besonders an den Wochenenden prägend werden. Genau das sei aber gerade in vielen kleineren Parks zunehmend der Fall. Auf großen Grünflächen mit ausgewiesenen Grillplätzen wie der Tempelhofer Freiheit, die nicht dem Bezirk untersteht, sieht Schworck dagegen keine Probleme mit den Bruzzlern.

Mitte könnte bald der sechste Bezirk mit einem kompletten Grillverbot werden. Nachdem dort bereits im vergangenen Jahr der Tiergarten zur grillfreien Zone erklärt wurde, plant das Bezirksamt jetzt, auch den Monbijoupark als letzte Grünanlage zum Sperrgebiet zu erklären. Grund sind die sich häufenden Beschwerden, so Kristina Scardino, Sprecherin von Stadtentwicklungs- und Ordnungsstadtrat Carsten Spallek (CDU). Von einem „massiven Fehlverhalten der Nutzer“ ist die Rede. So wird Grillkohle immer wieder auf Vegetationsflächen entsorgt und Glut in Müllbehälter geworfen, was bereits wiederholt zu Feuerwehreinsätzen führte.

Voraussichtlich nach der Sommerpause wird das Bezirksamt einen entsprechenden Antrag an die Bezirksverordnetenversammlung beschließen. Im Tiergarten hat sich das Grillverbot dank des konzentrierten Einsatzes des Ordnungsamtes bewährt, dessen Mitarbeiter auf Belehrung statt Bestrafung setzten. „Hier gibt es keine Vorkommnisse mehr“, sagt Scardino. 

Im Treptower Park hat das Bezirksamt Treptow-Köpenick ebenfalls bereits im vergangenen Jahr nach zahlreichen unschönen Vorfällen ein Grillverbot erlassen. Ordnung und Sauberkeit konnten nicht mehr gewährleistet werden, es wurde an Gehölzsäumen gegrillt, über offenen Feuern auf dem Rasen und ebenso wie im Tiergarten war eine zunehmende Vermüllung zu beobachten.

Gegrillt werden darf hier noch im Landschaftspark Johannisthal und im Schlesischen Busch. Die meisten Grillplätze gibt es in Lichtenberg (Stadtpark, Rudolf-Seiffert-Grünzug, Fennpfuhlpark und An der Landmarke/Ahornallee), in Charlottenburg-Wilmersdorf (Goslarer Ufer, Rudolf-Mosse-Platz und Preußenpark) sowie in Friedrichshain-Kreuzberg (Volkspark Friedrichshain, Görlitzer Park und Blücherplatz). Erlaubt ist die Bruzzelei auch im Pankower Mauerpark sowie an der Ludwigsfelde- Ecke Neuruppiner Straße in Zehlendorf-Süd. Zum Teil beschränkt sich die Genehmigung auf dafür speziell ausgewiesene Flächen.

Rainer W. During

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