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Alexandra Oetker, Jan-Henrik M. Scheper-Stuke, Christiane Scharf bei der Geburtstagsfeier von Krawatten-Unternehmer Jan-Henrik M. Scheper-Stuke in Berlin.

© action press / AEDT

Champagner in der Badewanne: Politischer Smalltalk ist in Berlin salonfähig

Nach der Wahl-Blamage zeigen sich Promis bei der Geburtstagsfeier eines Unternehmers elektrisiert. Für FDP-Spitzenkandidat Czaja gab es viele gute Ratschläge.

| Update:

In jeder Krise steckt auch eine Chance. Dieses Motto in allerlei Abwandlungen kann man immer wieder im Gespräch mit erfolgreichen Menschen hören. Wobei Erfolg viele Aspekte hat. Hier ist gemeint, ein auch wirtschaftlich komfortables Leben mit netten Netzwerken und vielleicht sogar kreativen Erfolgserlebnissen zu führen.

Was das Motto auch bedeutet, konnte man auf der Geburtstagsnachfeier von Jan-Henrik Scheper-Stuke erleben. Er inszeniert sich gern und geschickt als Berlins Regierender Dandy, was dem geschäftlichen Erfolg des Krawatten-Unternehmens Auerbach, dem er als Geschäftsführer vorsteht, sicher keinen Abbruch tut.

180
Gäste muss eine Wohnung erstmal verkraften

Zuletzt informierte sich Berlins Regierende Bürgermeister Franziska Giffey dort über die mehr als 100-jährige Tradition der Berliner Manufaktur.

Studierter Betriebswirt und Model

Zusätzlichen Aufwind gab Scheper-Stuke jetzt die Grimme-Preis-Nominierung für das Netflix-Format „Queer Eye Germany“, durch das er seinen ebenmäßigen Gesichtszügen auch noch zu Fernsehberühmtheit verhelfen konnte. Ohnehin versteht der studierte Betriebswirt nicht nur was vom Geschäft, sondern hatte sich, vielleicht nach dem Vorbild von Jette Joop, auch gleich als Model fürs Unternehmen verdingt.

Mit über 40 ist Scheper-Stuke kein Newcomer mehr, aber das Spiel mit den Mythen der Stadt hat er vor der Pandemie auch in seinen 30ern schon verstanden. Dazu gehört, wenn er zur Soirée in die private chinesische Kunstsammlung seines Patenonkels und Geschäftspartners Günther H. Stelly ins Westend lädt, die Badewanne voller Champagnerflaschen.

Trotzdem, Bohème war gestern. Der Gästezirkel, der sich auf Sesseln und Sofas zwischen dem kostbaren Porzellan versammelt, speist sich durchaus aus bekannten Honoratioren der Stadt.

Hollywoods Anwältin Christiane Stützle ist dabei, Polit-Netzwerkerin Alexandra Oetker, Galerist Marcus Deschler, die ehemalige Schauspielerin Susanne Juhnke, Club-Ikone Britt Kanja, Rennclub-Managerin Tini Gräfin Rothkirch, der frühere Regierende Bürgermeister Michael Müller, Modeunternehmerin Nanna Kuckuck, Immobilien-Expertin Kathleen King von Alvensleben, Kunstkennerinnen wie Sigrid Streletzki und Christiane Weinberg, die von ihrem Mann George begleitet wurde, der auch die „Republicans Overseas“ vertritt.

Party bis zum frühen Morgen

Bis zu 180 Gäste kamen im Laufe der Party, die bis 6 Uhr morgens dauerte, zusammen. Und ja, Politik ist als Smalltalk-Thema derzeit salonfähig. Die letzte Wahl-Blamage sitzt offensichtlich gerade den Unternehmern noch tief in den Knochen. FDP-Spitzenkandidat Sebastian Czaja konnte sich kaum vom Flur weiter hinein bewegen, so sehr wurde er von Gästen umzingelt, die ihm gute Ratschläge erteilen wollten.

Das Geburtstagskind selbst freute sich nach der langen Pause, ausgiebig feiern zu können, mit DJ und wilden Tänzen und allem, was dazu gehört. Gerade fiebert Scheper-Stuke dem 21. März entgegen. Dann wird bekannt gegeben, ob die Grimme-Preis-Nominierung für das Netflix-Format „Queer Eye Germany“ zum ultimativen Erfolg führt.

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