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Eine Fledermaus der Art Großes Mausohr.

© Patrick Pleul/dpa

Schauräume auf der Zitadelle erweitert: Fledermäuse und mehr

Berliner Artenschutz Team erweitert außerschulischen Lernort. Neues Diorama stellt Flora und Fauna aus dem Umfeld der Spandauer Festung vor.

Vom Großen Mausohr bis zur Zwergfledermaus. Rund 10 000 Fledermäuse versammeln sich alljährlich zur herbstlichen Paarungszeit auf der Zitadelle. Während ein Teil davon anschließend weiter ins Brandenburger Umland zieht, überwintern nicht wenige der Flattermänner in den Ritzen und Spalten der meterdicken Wände der historischen Festung.

Seit 15 Jahren ehrenamtliche Arbeit

Seit 15 Jahren betreut das Berliner Artenschutz Team (BAT) mit seinen ehrenamtlichen Helfern die Tiere und betreibt in Kooperation mit dem Bezirksamt den Fledermauskeller mit einem großen Freiflugraum, organisiert Führungen und Vorträge. Im Vergleich zum vergangenen Winter sind es in diesem Jahr wieder mehr Fledermäuse, so der BAT-Vorsitzende Jörg Harder. Allerdings scheint bei ihnen durch das zunehmende Insektensterben Futtermangel zu herrschen. Sie sind deutlich leichter als in der Vergangenheit.

Auch dieser Reiher ist Teil des neuen Dioramas.
Auch dieser Reiher ist Teil des neuen Dioramas.

© During

Angesichts des wachsenden Interesses von Schulklassen, Kitagruppen und anderen Besuchern konnte man das Angebot jetzt erweitern. Für rund 7000 Euro - finanziert aus den Einnahmen der Führungen – konnte jetzt ein weiterer Schauraum mit einem Diorama zum „Lebensraum Zitadellengraben“ erstellt werden. Es zeigt lebensnah das Umfeld der Festung mit seiner Flora und Fauna. Speziell für Schulklassen gibt es eine Skizze mit Leerfeldern, die von den Kids mit ihren eigenen Entdeckungen gefüllt werden können. Man sei erstaunt darüber, über welche Artenkenntnisse die Schülerinnen und Schüler verfügen, so der Vereinsvorsitzende Jörg Harder.

85 Jahre Fledermausforschung auf der Zitadelle

Auf neuen Schautafeln präsentiert BAT außerdem die Geschichte der 85 Jahre alten Fledermausforschung auf der Zitadelle. Obwohl diese damals in der Hand der Militärs war, konnte der Naturforscher Martin Eisentraut hier im Winter 1932/33 seine Arbeit aufnehmen, die ersten Quartiersbeziehungen, Wanderwege und viele biologische Details untersuchen. Am, 6. Februar 1933 erhielt ein Mausohrweibchen den Ring mit der Nummer 310 und konnte somit bei seiner Rückkehr auf die Zitadelle im folgenden Dezember und im Juni 1934 im 65 Kilometer entfernten Kloster Chorin identifiziert werden.

„Wir können uns glücklich schätzen, dass es solche, im positiven Sinne verrückte Menschen gibt“, würdigte Kulturstadtrat und Vizebürgermeister Gerhard Hanke (CDU) das Engagement des ehrenamtlichen BAT-Teams. Als Bezirk könnte man eine solche Arbeit nicht leisten.

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