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Ringbahn, S-Bahnhof Frankfurter Allee, Friedrichshain, Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin, Deutschland *** Ringbahn, S Station Frankfurter Allee, Friedrichshain, Friedrichshain Kreuzberg, Berlin, Germany

© imago/Schöning

„Geringes Fahrgastpotential“: Vorerst kein neuer Ringbahnhalt in Alt-Treptow

Vergangenes Jahr hatte sich die CDU-Fraktion für einen weiteren S-Bahnhof an der Kiefholzstraße eingesetzt. Doch die Senatsverwaltung hält eine Minute Fahrtzeitverlängerung für nicht zumutbar.

Im November 2022 hatte die CDU Treptow-Köpenick in der Bezirksverordnetenversammlung beantragt, die Einrichtung einer neuen Haltestelle der Ringbahn an der Kiefholzstraße zu prüfen. Dies geschah vor allem in Hinblick auf die Fertigstellung der A 100, die zukünftig in Treptow endet – und die Fahrzeuge notgedrungen in den Kiez spült.

Nach Ansicht der Fraktion hat das einen Nachteil für den öffentlichen Nahverkehr: „Alle zuführenden Buslinien sind auf den Bahnhof Treptower Park ausgerichtet und stehen heute und künftig noch mehr im Stau“, hatte es damals geheißen.

Das Bezirksamt hatte das Anliegen der BVV unterstützt und sich an die damals noch für den Verkehr zuständige Staatssekretärin Meike Niedbal gewandt. Doch Niedbal sah einen zusätzlichen Halt in Alt-Treptow als nicht prioritär an. „Im dicht bebauten Bereich der nördlichen Kiefholzstraße liegt eine gute Erschließung mit den vorhandenen Busangeboten vor“, heißt es in ihrer Antwort. Weil sich entlang der Kiefholzstraße hauptsächlich Kleingartenanlagen befänden, gebe es hier derzeit „ein geringes Fahrgastpotential für den ÖPNV“. Die Errichtung eines zusätzlichen Bahnhofs sei verkehrlich und wirtschaftlich „nicht sinnvoll“.

Weiterer Halt ist den Fahrgästen nicht zuzumuten?

Auch müsse die stabile Betriebsführung der Ringbahn gewährleistet werden, also die komplette Umrundung der Stadt in nicht mehr als 60 Minuten. „Auf dem gesamten S-Bahn-Ring kann daher voraussichtlich nur ein weiterer S-Bahn-Halt […] ergänzt werden“, so Niedbal. Um den konkurriert die Kiefholzstraße unter anderem mit dem Flughafen Tempelhof, der Oberlandstraße, der Oderstraße und der Kniprodestraße.

Würde man all diese Halte einrichten, dauerte eine Ringbahnumrundung mehr als eine Stunde, das sei den Fahrgästen nicht zuzumuten. „Wenn diese durchfahrenden Fahrgäste durch einen zusätzlichen Bahnhof eine Fahrtzeitverlängerung von rund einer Minute erleiden und sich im Gegenzug nur für wenige Fahrgäste die Reisezeit durch einen neuen Bahnhof um einige Minuten verkürzt, würde dies in Summe dem Nahverkehrssystem eher schaden als nutzen“, heißt es.

Ob ein, zwei oder zehn Minuten längere Fahrt – angesichts der regelmäßigen Verspätungen, Ausfälle und Sperrungen auf der Ringbahn würde das den leidgeprüften ÖPNV-Reisenden Berlins wohl kaum auffallen. Das Bezirksamt hat deshalb noch nicht aufgegeben: Im Juli richtete es die Anfrage erneut an die aktuelle Hausleitung der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.

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