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Die betroffenen Häuser an der Melanchthonstraße,

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21 Wohnungen müssen geräumt werden: Einsturzgefahr in Spandau - Mieter müssen raus

Das Bezirksamt ist bemüht, den Bewohnern von 21 zum Teil untervermieteten Eigentumswohnungen in der denkmalgeschützten Wohnanlage Adamshof zu helfen.

Das Drama hat sich seit Jahren angebahnt, ohne dass etwas geschehen ist in Spandau. Die Risse werden immer länger, jetzt besteht Einsturzgefahr. Die Mieter müssen raus, die Hektik ist groß und die Politik alarmiert.

Hilfe sei beispielsweise bei der Erteilung von Wohnberechtigungsscheinen oder entsprechenden Befreiungen möglich, sagte Bürgermeister Helmut Kleebank dem Tagesspiegel. Die Hausverwaltung des Adamshofes bemühe sich um Ersatzwohnungen. Auch die Wohnungsbaugesellschaften Gewobag und Deutsche Wohnen haben zugesagt, Betroffenen Wohnungen aus ihrem Bestand anzubieten. Bisher hat sich noch niemand gemeldet, der von akuter Obdachlosigkeit bedroht ist, so der Kommunalpolitiker.

Ein Problem - seit einem Jahrzehnt

Nach den Ausführungen, die Baustadtrat Carsten Röding (CDU) am Dienstagabend im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung machte, handelt es sich um ein Problem, das offensichtlich jahrelang verschlampt wurde. Erst im vergangenen November seien der Bauaufsicht des Bezirksamtes von einer Mietpartei immer größer werdende Risse in den Wohnungen gemeldet worden. Eine Entwicklung die, wie sich herausstellte, seit mehr als einem Jahrzehnt voranschreitet. Offen sei, ob die Ursache auf Veränderungen im Untergrund der auf einer Torflinse auf Pfählen gegründeten Gebäude, in einer fehlerhaften Gründung oder anderen Ursachen beruht.

Ein Nachweis der Standsicherheit der betroffenen Gebäude in der Weverstraße sowie der Melanchthonstraße habe nicht erbracht werden können, so Röding. Stattdessen habe ein weiteres Gutachten ergeben, dass die Standsicherheit der Häuser nur gewährleistet werden kann, wenn die Pfahlgründung saniert wird. „Wir konnten als Behörde nicht anders handeln“, sagte der Stadtrat. Man müsse verhindern, dass es zu Einstürzen mit möglichen Personenschäden komme.

So wurden die Bewohner aufgefordert, die betroffenen Wohnungen binnen sechs Wochen zu räumen. Rund ein Drittel der Zeit ist bereits vergangen. Die Untersagung könne aufgehoben werden, wenn der Nachweis der Standsicherheit nachgeliefert wird, betonte Röding. Gerechnet wird damit allerdings nicht. Immerhin, so der Stadtrat, scheinen jetzt „erstmals“ Sanierungsvarianten diskutiert zu werden.

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