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Bisher wird der Berliner Sperrmüll an der Gradestraße sortiert und an externe Verwerter abgegeben.

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Verbrennungsanlage für Sperrmüll in Berlin: Umweltschützer stellen sich quer gegen Pläne der BSR

Die Berliner Stadtreinigung Sperrmüll verbrennen und daraus Heizenergie gewinnen. Umweltorganisationen kritisieren das Vorhaben als klimaschädlich.

Die BSR plant ein neues Heizkraftwerk, das vor allem mit Holzabfällen beschickt werden soll. Die Verbrennungsanlage soll am Standort Gradestraße in Neukölln entstehen, wo die BSR schon eine große Müllsortieranlage betreibt. Verfeuert werden sollen vor allem Altholz und Sperrmüll aus Betrieben und den Annahmestellen der Recyclinghöfe.

Dagegen wendet sich jetzt ein Bündnis von Umweltorganisationen, zu dem neben dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) auch die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz und der Verein Zero Waste gehören.

Die Anlage konterkariert die Ziele des Landes Berlin für eine klimaneutrale Wärmeversorgung.

Umweltbündnis gegen Verbrennung von Sperrmüll

„Die BSR behauptet, mit der Verbrennung von Altholz und anderem Müll in der ‚Bioenergieanlage‘ ‚grüne‘, ‚regenerative‘ Fernwärme und damit deren ‘Defossilisierung’ zu unterstützen. Dies ist nachweislich falsch“, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme.

Unter anderem Sperrmüll soll in der neuen Anlage verbrannt werden.
Unter anderem Sperrmüll soll in der neuen Anlage verbrannt werden.

© imago/Sabine Gudath

Die Anlage „konterkariert die Ziele des Landes Berlin für eine klimaneutrale Wärmeversorgung“, weil die Verbrennung von Holz und anderen Materialien die „Realemissionen von CO₂“ im Vergleich zu Steinkohle oder Erdgas erhöhe.

Eine weitere Verbrennungsanlage – neben der bestehenden in Ruhleben – sei für die „Gewährleistung der Entsorgungssicherheit“ Berlins unnötig und erhöhe den Ausstoß von Luftschadstoffen.

Die BSR hatte bereits im Mai erklärt, dass neben der Verbrennungsanlage auch eine Recyclinghalle entstehen soll, in der mehr Wertstoffe als bisher aus Sperrmüll, Altholz und Gewerbeabfällen gewonnen werden sollen. Was sich stofflich nicht verwerten lasse, werde im neuen Kraftwerk verbrannt und ersetze so auch fossile Energieträger. Daher passe das Projekt auch zum Zero-Waste-Leitbild des Landes.

Nach Angaben der Umweltorganisationen soll der Bau der Recyclinghalle 2026 beginnen, das Heizkraftwerk würde erst ab 2030 realisiert werden. Über Kapazität und Investsumme des Kraftwerks ist bislang nichts bekannt.

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