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Das Jüdische Krankenhaus in Wedding.

© Nikola Kuhn TSP

Tagesspiegel Plus Update Exklusiv

Pflegestreik in Berlin: Betten im Jüdischen Krankenhaus nur noch zu 30 Prozent belegt

Seit Montag befindet sich die Belegschaft des Klinikums im unbefristeten Erzwingungsstreik. Die Beschäftigten fordern einen Entlastungstarifvertrag und schnellere Verhandlungen.

| Update:

Im Jüdischen Krankenhaus sind nur noch 30 Prozent der Betten mit Patient:innen belegt. Grund dafür ist der am Montag begonnene unbefristete Erzwingungsstreik der Belegschaft. Das Pflege- und Gesundheitspersonal fordert einen Entlastungstarifvertrag, dieser sähe eine Freischicht vor, wenn die Beschäftigten in mehreren Diensten übermäßig belastet wären.

Obwohl sich die Tarifpartner im letzten Gespräch Ende Dezember grundsätzlich aufeinander zubewegt hatten, gehen Verdi die Verhandlungen nicht schnell genug voran. Die nächste Verhandlungsrunde wird auf Wunsch der Geschäftsführung am 22. Januar stattfinden, zu spät, kritisiert Verdi-Gewerkschaftssekretärin Gisela Neunhöffer. „Wir könnten morgen weiterverhandeln und würden gerne zügig durchkommen. Doch die Geschäftsführung hat uns immer noch kein Angebot vorgelegt“, sagt sie.

Einig sind sich Tarifkommission und Klinikleitung über das Grundgerüst: Belastete Mitarbeitende sollen einen Freizeitausgleich bei Überlastung bekommen. Und es soll aufgeschlüsselt werden, wie viele Pflegekräfte auf wie viele Patient:innen kommen müssen, jeweils spezifiziert für verschiedene Stationen. Nach Tagesspiegel-Informationen war die Geschäftsführung im letzten Gespräch jedoch nur dazu bereit, solche Personalschlüssel ausschließlich für examinierte Pflegekräfte zu verhandeln. Verdi befürchtet, dass die anderen Berufsgruppen, zum Beispiel Pflegehilfskräfte und Medizinische Fachangestellte (MFA), benachteiligt werden.

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