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Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) spricht auf dem Sommerfest der IHK in Charlottenburg.

© Amin Akhtar/IHK Berlin

Sommerfest der Berliner Wirtschaft: Wegner baut auf Berlins innovative Firmen

Beim diesjährigen Sommerfest der Berliner Industrie- und Handelskammer war ein neuer Regierender Bürgermeister zu Gast. Gemeinsam begutachtete man die Stände herausragender Unternehmen der Stadt.

Das Thermometer zeigte noch gut 25 Grad. Der Schatten, den das Ludwig Erhard Haus auf die Charlottenburger Fasanenstraße warf, brachte kaum Kühlung am Montagabend. Dennoch hat sich die Residenz einiger wichtiger Institutionen der Berliner Wirtschaft – darunter IHK, VBKI und Berlin Partner – als Treffpunkt für das Sommerfest der Industrie- und Handelskammer (IHK) über Jahre bewährt.

Aber, anders als vor der Pandemie, legt man bei der Kammer mittlerweile größeren Wert darauf, dass nicht nur Bier, Sekt und Selters die Gespräche der Gäste inspirieren, sondern auch Technologie „Made in Berlin“. Insgesamt neun Unternehmen und Institutionen haben ihre Stände aufgebaut, um sich und ihre Arbeit den – nach Angaben der Kammer – 2000 Gästen zu präsentieren, darunter die „Low Energy Multi Sensor Plattform“, mit der die noch kleine Velion Systems GmbH übers Mobilfunknetz zigtausend Sensoren vernetzen möchte, damit Unternehmen und Bürger in Echtzeit erfahren, wo ein Parkplatz frei, ein Glascontainer schon voll, ein Straßenbaum durstig ist.

Auf dieser kleinen „Zukunftsmesse“ konnten der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU), sein Gastgeber Sebastian Stietzel, der IHK-Präsident, auch mehrere Projekte rund um die Mobilität der Zukunft kennenlernen. Da war zunächst der Ingenieur Karl Kronfeld, er sucht Investoren für sein Unternehmen Kronfeld Engineering und seinen neuartigen Fahrradgepäckträger, die Tragfläche (bis 40 Kilogramm freigegeben und bereits DIN geprüft).

IHK-Präsident Sebastian Stietzel (links) und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU, rechts) besuchen den Stand von Karl Kronfeld (Kronfeld Tragfläche).

© Amin Akhtar/IHK Berlin

Ein bereits etabliertes Unternehmen wie die Onomotion GmbH präsentierte ihr überdachtes E-Cargobike, das schon bei Postdienstleistern von UPS bis PIN AG getestet wird. Und die Großorganisation TU Berlin machte beim Sommerfest der IHK einen auf Klein, indem es eine Flotte autonom vernetzter Fahrzeuge im Projekt BeIntelli vorführte.

Sebastian Stietzel sagte mit Blick auf diese „Zukunftsmesse“: „Es sind 100 Meter Zukunft Fasanenstraße. Aber diese Innovationen will ich in der ganzen Stadt haben, bis spätestens 2035.“ Der Kammerpräsident warb damit erneut dafür, dass sich Berlin um eine Weltausstellung (Expo) im Jahr 2035 bewerben solle. Die könne ein „Booster“ für die lokale Wirtschaft sein.

Die Politik solle Innovationen fördern und sich nicht mit dem geplanten Vergesellschaftungsrahmengesetz oder der Ausbildungsplatzumlage aufhalten. Er wolle seinen Gast Kai Wegner zitieren, mit dessen persönlichem Motto „Einfach mal machen“. Dafür biete die Berliner Wirtschaft ihm die Hand an.

Wegner hatte vor dem Fest in der Sitzung der Vollversammlung der Kammer zu den rund 100 ehrenamtlichen Delegierten der Kammer gesprochen und wollte sich an diesem warmen Sommerabend daher nicht vor allen Gästen selbst wiederholen. Sein Senat wolle „Chancen nutzen, nicht gegen die Wirtschaft, sondern mit der Wirtschaft“.

Ich will dafür sorgen, dass die Kinder so ausgebildet sind, dass sie lesen, schreiben, rechnen können.

Kai Wegner (CDU)

Er erwähnte, dass der Senat im Bundesrat für das neue Einwanderungsgesetz des Bundes gestimmt habe, um etwas gegen den Fachkräftemangel zu tun, der in seinen Augen auch ein Arbeitskräftemangel insgesamt sei. Und: „Bildungspolitik bewegt die Unternehmen ganz stark. Ich will dafür sorgen, dass die Kinder so ausgebildet sind, dass sie lesen, schreiben, rechnen können.“ Der Satz provozierte Heiterkeit im Publikum. Offensichtlich ist das heute nicht mehr selbstverständlich in Berlin.

Das Projekt Verwaltungsmodernisierung, für das sich sämtliche Verbände seit dem Wahlkampf starkmachen, hatte Wegner zur Chefsache gemacht. „Ich will daran gemessen werden“, wiederholte er an diesem Abend. Und: „Lassen Sie uns unsere Chancen mit Brandenburg gemeinsam nutzen. Wir sind eine Metropolregion.“

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