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Miteinander sprechen und Zeit verbringen: Dafür bleibt in der Pflege oft keine Zeit. Die Seniorenassistenz kann es leisten.

© dpa/Christophe Gateau

Tagesspiegel Plus

So arbeiten Seniorenassistenten in Berlin: Ausflüge machen, zur Ärztin fahren, Briefe öffnen

Sie sind das Puzzleteil zwischen Pflege und Haushaltshilfe. Leistungen kann die Pflegekasse übernehmen, doch in der Hauptstadt ist das komplizierter als anderswo.

Die 88-jährige Birgit Eppenbach schiebt ihren Rollator durch den Tempelhofer Hafen. Der junge Begleiter schlurft hinterher. Sie betreten den Sanitätsladen des Einkaufszentrums. Eppenbach, die anders heißt, ihren richtigen Namen aber nicht in der Zeitung lesen will, braucht neue Hausschlappen. Die Seniorin setzt sich auf den Stuhl, hebelt sich langsam aus den Straßenschuhen, probiert die Hausschuhe an: Die weinroten Schühchen sind zu groß, sie greift den langen Schuhlöffel und fummelt sich zurück in die Straßenschuhe. „Am Anfang hatte ich den Impuls, immer sofort zu helfen. Aber das darf man nicht“, wird der Mann später sagen, der die Frau begleitet. „Die Kunden verlieren sonst ihre Autonomie. Das nennt man erlernte Hilflosigkeit.“

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