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Das Gastgewerbe ist der einzige Bereich, in dem die Einkommen zuletzt in Berlin gesunken sind.

© dpa/Hannes Albert

Im Schnitt 3806 Euro: Höhere Einkommen in der Region

Durchschnittseinkommen in Berlin steigt deutlich. In Brandenburg verdienen die Frauen mehr als die Männer.

Die Bruttoverdienste in der Region sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. In Berlin lag das durchschnittliche Einkommen der Vollzeitbeschäftigten Ende 2022 bei 3806 Euro, drei Jahre zuvor waren es 3383 Euro. In Brandenburg gab es im gleichen Zeitraum einen Anstieg der Monatsverdienste von 2708 auf 3011 Euro, teilten die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mit. Bemerkenswert ist auch der Unterschied nach Geschlechtern: In Berlin verdienten Männer zuletzt 3856 Euro und Frauen 3755 Euro; in Brandenburg dagegen liegen die Frauen mit durchschnittlich 3089 Euro über den Männer, deren Monatseinkommen Ende 2022 im Schnitt bei 2973 Euro lag. Die Arbeitsagentur erklärt das mit den „unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen in beiden Ländern“.

Ende letzten Jahres waren in Berlin rund 1,7 Millionen Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 600.000 in Teilzeit. Von den 900.000 erwerbstätigen Brandenburgerinnen und Brandenburgern hatten etwa 290.000 einen Teilzeitjob. In beiden Länder entwickelten sich die Löhne in fast allen Wirtschaftszweigen positiv. „Auch das Gastgewerbe holte in Brandenburg wieder auf und die Beschäftigten verdienten dort mehr als zum Jahresende 2021, während in Berlin die Entgelte sanken“ heißt es in einer Mitteilung. Somit sei dies der einzige Bereich, in dem die Einkommen Vergleich zum Vorjahr zurückgingen. Die Beschäftigung im Berliner Gastgewerbe sei ebenfalls rückläufig.

Katja Karger ist Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg.
Katja Karger ist Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg.

© Transitfoto/Chr. v. Polentz

„Der geringe Abstand von vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern liegt auch daran, dass die Männer so wenig verdienen – und nicht daran, dass es bei den Frauen besser liefe“, kommentierte Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg die Einkommenszahlen. Beide Länder bräuchten noch deutlich bessere Lohnentwicklung, um mit den westdeutschen Bundesländern gleichzuziehen. „Dafür brauchen wir eine Stärkung der Tarifbindung“, meinte die DGB-Vorsitzende. Tatsächlich arbeitet in Ostdeutschland nur rund ein Drittel der Beschäftigten in einem Betrieb mit Branchentarifvertrag, in Westdeutschland sind es 43 Prozent.

Christian Amsinck dagegen, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände UVB, wies darauf hin, dass die Löhne in der Hauptstadt „seit einiger Zeit sogar über dem Bundesdurchschnitt liegen“. Gute Bezahlung spiele eine wichtige Rolle bei der Fachkräftesicherung. „Klar ist allerdings auch, dass die Unternehmen die Löhne erst einmal erwirtschaften müssen. Angesichts einer schwachen Konjunktur sowie immer weiter steigender Kosten für Energie und Bürokratie wird das zunehmend schwieriger“, meinte Amsinck und plädierte für bessere Standort-Bedingungen.

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