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Alexander Schirp, künftiger Hauptgeschäftsführer beim Verband der Metall und Elektroindustrie Berlin-Brandenburg (VME) und der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB).

© promo

Führungswechsel bei Berlins Unternehmensverbänden: Alexander Schirp löst Christian Amsinck ab

Beim Dachverband der Berliner Wirtschaft kommt es erstmal seit 16 Jahren zu einem Führungswechsel.

Seine Amtszeit erinnert an Helmut Kohl und Angela Merkel: Fast 16 Jahre hat Christian Amsinck die Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) als Hauptgeschäftsführer geleitet; im Herbst ist Schluss. Wie es sich gehört für den unaufgeregt agierenden UVB, übernimmt Amsincks Stellvertreter Alexander Schirp (57) die Geschäftsführung. Amsinck, Jahrgang 1958, geht nach mehr als drei Jahrzehnten in Diensten der regionalen Wirtschaft in Rente.

Der gebürtige Hamburger wurde zu einem Mann der Berliner Wirtschaft, als er 1990 vom damals in Köln ansässigen Bundesverband der Industrie (BDI) zum Berliner Dachverband wechselte. Amsinck hatte in Münster ein Diplom in Volkswirtschaftslehre abgelegt, das qualifizierte ihn zum Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik in den Turbulenzen der Berliner Nachwendezeit.

Es sollten aufregende Jahre werden: Nach der Einheitseuphorie und Träumerei von Boomtown Berlin und Ost-West-Drehscheibe ging es zeitgleich mit dem Auslaufen der Berlinförderung Mitte der 1990er Jahre bergab. Berlin wurde auch deshalb zur Arbeitslosenhauptstadt, weil rund 200.000 Arbeitsplätze in der Industrie verloren gingen. Auch für die Lobbyisten der Berliner Wirtschaft war das keine einfache Zeit.

Christian Amsinck vor dem Haus der Wirtschaft in Charlottenburg am Schillertheater.

© Tsp/Mike Wolff

Bereits 1992 war Amsinck Geschäftsführer der UVB und des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie (VME) geworden. Er muss etwas länger überlegen, um alle Wirtschaftssenatorinnen und -senatoren aufzuzählen, mit denen er es in Berlin zu tun hatte. Sehr gut funktionierte die Zusammenarbeit mit Harald Wolf (Linke), der die Bedeutung der Industrie erkannt hatte und gemeinsam mit den Sozialpartnern Maßnahmen zur Revitalisierung des verarbeitenden Gewerbes entwickelte.

Amsinck führte UVB seit 1992

Bereits 1992 war Amsinck Geschäftsführer des UVB und des wichtigsten Branchenverbandes der Metall- und Elektroindustrie (VME) geworden. 2008 löste er dann Hartmann Kleiner als Hauptgeschäftsführer ab.

„Das Zusammenwachsen von Berlin und Brandenburg war ihm immer ein Herzensanliegen.

UVB-Präsident Stefan Moschko über Christian Amsinck

Stets korrekt und maßvoll, deshalb auch immer etwas im Schatten der lauter agierenden Kollegen der IHK stehend, bemühte sich Amsinck um Einfluss in beiden Ländern des Verbandsgebiets. „Das Zusammenwachsen von Berlin und Brandenburg auch in wirtschaftlicher Hinsicht war ihm immer ein Herzensanliegen, insbesondere im Dialog mit dem Sozialpartner, mit dem Berliner Senat und der Landesregierung in Brandenburg“, würdigte Stefan Moschko, ehrenamtlicher Präsident der UVB, Amsincks Arbeit. Er habe einen Beitrag dazu geleistet, dass sich die Industrie zuletzt wieder „bemerkenswert gut entwickelt hat“.

Schirp ist lange im Geschäft

Der Nachfolger Alexander Schirp ist seit 2021 stellvertretender Hauptgeschäftsführer, doch für den Verband nahm er bereits seit 1995 diverse Funktionen war, seit 2011 als Mitglied der Geschäftsführung. Kontinuität wird großgeschrieben im Haus der Wirtschaft am Schillertheater. „Ich bin sicher, dass wir zusammen mit ihm die großen Herausforderungen der kommenden Jahre meistern werden, vor denen die Metall- und Elektroindustrie zweifellos steht“, kommentierte Moschko die Berufung Schirps. Der Fachkräftemangel sowie die Transformation der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität und Digitalisierung sind die großen Themen.

Der Jurist Schirp war bislang schon die Stimme der Wirtschaft bei den Themen Arbeitsmarkt und Ausbildung. Wie üblich, führt Schirp den UVB und den VME in Personalunion. Ihm zur Seite stehen als Stellvertreter Andreas Schulz (60), der bereits seit 1993 für den Verband arbeitet, und sich um Arbeitsrecht und Tarifpolitik kümmert, sowie Sven Weickert (53), seit 1999 bei der UVB und künftig zuständig für Wirtschaftspolitik und Digitalisierung.

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