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Pflegekräfte sind so rar, dass sich Arbeitgeber einiges einfallen lassen, um sie anzuwerben.

© picture alliance/dpa/Guido Kirchner

„Dating-Ansatz“ für Pflegekräfte: Eine App sucht das passende Team

Beim „Team-O-Mat“ der Johannesstift Diakonie beantworten Pflegekräfte, die Arbeit suchen, eine Reihe von Fragen. Anschließend schlägt das Tool verschiedene Teams im Unternehmen vor.

Nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln fehlen rund 200.000 Pflegekräfte in Deutschland. Da reicht es nicht, zu warten, bis arbeitswillige Menschen von selbst kommen. Arbeitgeber müssen aktiv auf die Arbeitskräfte zugehen.

Die Johannesstift Diakonie hat sich deshalb etwas Besonderes überlegt: Mit dem sogenannten „Team-O-Mat“ hat das konfessionelle Gesundheitsunternehmen eine App entwickelt, mit der Pflegekräfte das Arbeitsumfeld finden können, das für sie am besten passt. Einen innovativen „Dating-Ansatz“ nennt die Johannesstift Diakonie die App; sie wertet unter anderem Wünsche nach der Teamgröße und dem Arbeitsalltag aus.

Zwei virtuelle Avatare, Timo und Martha, begleiten die Pflegekräfte durch den Prozess: Timo und Martha fragen etwa, welche Menschen man am liebsten pflegt. Jene, „die bei vollem Bewusstsein sind“, ist eine der Auswahlmöglichkeiten.

Der „Team-O-Mat“ der Johannesstift Diakonie: Durch den Prozess leiten Timo und Martha, zwei virtuelle Avatare.
Der „Team-O-Mat“ der Johannesstift Diakonie: Durch den Prozess leiten Timo und Martha, zwei virtuelle Avatare.

© Anke Dillinger/JSD Johannesstift Diakonie

„In einer Pflegewelt, die derartig vielfältig ist wie in der Johannesstift Diakonie, bieten wir potenziellen Bewerber*innen damit eine gute Orientierung“, teilte Lutz Fritsche, Vorstand Medizin der Johannesstift Diakonie, zum Start der Matching-Methode mit.

Jedes Team stellt sich vor

Ist man am Ende des Fragenkatalogs angekommen, schlägt der „Team-O-Mat“ eine Reihe von Teams vor. Auf Platz eins ist beim Selbstversuch die Funktionsdiagnostik des Evangelischen Krankenhauses Hubertus gelandet. Die Klinik befindet sich im Westen von Berlin, unterhalb des Grunewalds. „Lachen ist die beste Medizin“, steht über einem Bild, auf dem sieben Personen fröhlich winken, sie haben sich in einer Reihe aufgestellt.

Jedes Team präsentiert sich mit umfangreichen Informationen und gibt Einblicke in den Arbeitsalltag. Die Chefin der Funktionsdiagnostik kommuniziere zum Beispiel „klar und zackig“, steht dort. Darunter ein Video von einer Person, die lächelt und ihren Arm anspannt. „Das Verhältnis ist super, korrekt und menschlich“, heißt es weiter im Text.

„Unsere Pflegeteams haben Kreativität, Können und Herzblut in die Erstellung ihrer Informationen gesteckt. Einen derart authentischen, exklusiven Einblick erhält man sonst erst nach den ersten Arbeitstagen. Das ist etwas ganz Besonderes“, sagte die Projektleiterin Anne Netz. Um das Team dann persönlich kennenzulernen, kann man eine Hospitation vereinbaren.

Die Johannesstift Diakonie ist nach eigenen Angaben das größte konfessionelle Gesundheitsunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Es beschäftigt rund 10.500 Mitarbeitende, davon über 8000 Personen in Berlin. Sieben Krankenhäuser und mehrere Pflegewohneinrichtungen betreibt die Johannesstift Diakonie in der Hauptstadt.

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