69 Anklagen erhoben: Berlin zieht in Encrochat-Verfahren rund 4,6 Millionen Euro ein

Nach der Entschlüsselung von Daten des Messengerdienstes Encrochat sind nach Justizangaben inzwischen 14 Verfahren in Berlin rechtskräftig abgeschlossen. Die Täter seien jeweils zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, schilderte Justizsenatorin Lena Kreck (Linke) im Interview mit der „Berliner Morgenpost“. Zudem seien insgesamt mehr als 4,6 Millionen Euro illegal erworbene Vermögenswerte eingezogen worden.

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Man könne sagen, „dass das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Organisierter Kriminalität und Ermittlern zugunsten der Strafverfolgung gekippt ist“, sagte Kreck.

Insgesamt hat die Berliner Staatsanwaltschaft nach Angaben der Senatorin bislang 69 Anklagen (Stand Ende Juli) erhoben. In 97 Verfahren liefen die Ermittlungen noch. Insgesamt hatte die Behörde Chatnachrichten von Hunderten Nutzern auszuwerten.

Die Verschlüsselungssoftware Encrochat wurde von Kriminellen zur Abwicklung illegaler Geschäfte genutzt. Der Dienst galt wegen seiner aufwendigen Verschlüsselung als nicht zu knacken. Der Polizei in den Niederlanden und Frankreich gelang es jedoch im Frühjahr 2020, Millionen geheimer Daten abzuschöpfen. Dies führte zu zahlreichen Verhaftungen in Europa.

Sky ECC: Datenbestand bis zu viermal so groß wie bei Encrochat

Ende 2020 ist es der EU-Polizeibehörde Europol zudem gelungen, Chat-Nachrichten eines weiteren Krypto-Messengerdienstes namens Sky ECC zu entschlüsseln. Der Datenbestand soll bis zu viermal so groß sein wie der bei Encrochat.

Der Berliner Staatsanwaltschaft liegen dazu inzwischen 16 Verfahren vor, wie Senatorin Kreck sagte. Bislang sei in zwei Fällen Anklage erhoben worden. (dpa)