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Spaß am Rande. In Marzahn löst man das Müllproblem denkwürdig.

© Stefan Jacobs

Schilder gegen illegalen Müll: Berlin-Neukölln ist nicht wie Entenhausen

Kann Neukölln es besser machen als Marzahn - oder gar Entenhausen? Zehn Schilder sollen vor dem Müllablagern warnen. Eine Glosse.

Das Bezirksamt Neukölln will jetzt an neuralgischen Punkten Schilder gegen illegales Müllablagern aufstellen: „Müllablagerungen verboten! Verstöße werden mit einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro geahndet.“ Zur feierlichen Schildenthüllung schreitet Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Freitag im Mittelbuschweg 20. In einer "Pilotphase" sollen erstmal zehn Schilder zur Abschreckung potenzieller Sünder aufgestellt werden. Ob das wirkt? Abwarten! Freilich, es geht auch anders, wie es auf einem Schild nahe einem Parkplatz am Rande des Wuhletals in Marzahn versucht wird – mit Humor: „An dieser Stelle dürfen Sie über das Abladen von Gartenabfällen und Müll noch nicht einmal nachdenken!“

Es ist etliche Jahre her, da beteiligte sich Entenhausen an einem Schönheitswettbewerb. Alle Bürger putzten und räumten die Stadt auf, Mickey konnte sogar Goofy dazu überreden, seine völlig zugemüllte Bruchbude in Ordnung zu bringen, wenngleich das Ergebnis ihn entsetzte: Goofy hatte seine Abfälle nicht etwa entsorgt, sondern nur säuberlich sortiert und gestapelt. Doch genau dies gab den Ausschlag, dass die Jury letztlich Entenhausen den Preis zuschlug: Einen so schön aufgeräumten Müllplatz habe man nirgendwo sonst gesehen.

Eine Lösung für Entenhausen ist noch lange keine für Neukölln. Auch dort leben wie anderswo viele Goofys, entfalten angesichts der von ihnen produzierten Müllmengen leider nicht fantasievolle Kreativität, sondern verteilen ihn in der Stadt, zeigen also eher das soziale Gewissen von Kater Karlo. Gutes Zureden? Hoffnungslos, aber vielleicht hilft ja Drohen.

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