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Thai Park im Preußenpark. Hier kochen Thais auf einem Streetfoodmarkt.

© Cay Dobberke

Beliebter Streetfood-Markt in Wilmersdorf: Betreiber und SPD rufen zu Demonstration für Erhalt des Berliner Thaiparks auf

Der Streetfood-Markt bangt um seine Existenz. Der Bezirk will, dass künftig nicht mehr dort gekocht wird. Jetzt demonstrieren die Betreiber und die SPD für den Erhalt des Thaiparks.

Sie wollen, dass der Thaipark in Berlin-Wilmersdorf erhalten bleibt: Für diesen Sonntag, 29. Oktober, ruft die SPD Charlottenburg-Wilmersdorf gemeinsam mit dem Betreiber, dem Thailändischen Verein, zu einer Demonstration für den Erhalt des bekannten Streetfood-Markts im Preußenpark auf. An diesem Tag findet der Markt letztmalig im Jahr 2023 statt.

„Laut und deutlich“ wolle man für den derzeitigen Standort protestieren, heißt es in einer Mitteilung. Treffpunkt ist um 13 Uhr auf dem Gehweg der Brandenburgischen Straße vor dem Eingang zum Thaimarkt.

„Die schwarz-grüne Zählgemeinschaft in Charlottenburg-Wilmersdorf möchte, dass der Thaimarkt aus dem Preußenpark verschwindet“, heißt es von der SPD. Entgegen beschlossener Konzepte solle der Thaimarkt an einen anderen Ort verlegt werden. „Wohin, ist aber noch immer völlig unklar. Schwarz-Grün hat bis heute kein Alternativkonzept vorgelegt“, kritisiert die SPD.

Die Sozialdemokraten im Bezirk sehen andere Alternativstandorte als ungeeignet an. Bei einer Verlegung auf die Württembergische Straße oder die Pommersche Straße würden „unzählige Parkplätze wegfallen und der Markt fände direkt vor der Haustür der Anwohnerinnen und Anwohner statt“. Auf dem Fehrbelliner Platz gebe es bereits den sehr erfolgreichen Trödelmarkt.

Integrationsbeauftragte zeigt sich solidarisch mit Thaipark

Zuvor hatte bereits die Integrationsbeauftragte des Senats, Katarina Niewiedzial, den Park öffentlich unterstützt. Sie wolle der Marktgemeinschaft ihre Solidarität versichern, sagte sie vor einem geplanten Besuch Mitte September. „Der Trägerverein hat als Migrantenorganisation den Markt über Jahre professionalisiert, ist auf Anforderungen von Verwaltung und Politik eingegangen und hat ein nachhaltiges Konzept entwickelt“, so Niewiedzial. Trotz der vorbildlichen Arbeit werde immer wieder die Standortfrage gestellt, kritisierte sie. 

Oliver Schruoffeneger (Grüne), Grünflächen-Bezirksstadtrat in Charlottenburg-Wilmersdorf, hatte im Frühjahr angekündigt, dass der Preußenpark, wie er offiziell heißt, künftig nur noch für den Aufenthalt und nicht mehr für den Verkauf von Speisen genutzt werden könne. Zunächst müsse allerdings geprüft werden, auf welchen benachbarten Grundstücken der Verkauf stattfinden könne, so der Stadtrat. Infrage kämen etwa ein Parkplatz oder ein Parkstreifen. Wann die Prüfung stattfinde, stehe noch nicht fest. „Vielleicht im nächsten Jahr“, sagte Schruoffeneger. Der politische Wille, dass der Thaipark als Veranstaltung bestehen bleibe, sei da.

Der Thailändische Verein als Träger hat Ende April eine Online-Petition zum Erhalt des Thaiparks gestartet. Die dortigen Straßenküchen sind seit Jahren umstritten. Immer wieder gab es Ärger wegen des Lärms und Mülls, etwa bei genervten Anwohnern. Außerdem gibt es laut Schruoffeneger weder Wasser noch Strom, was Kühlung und Hygiene erschwere.

Seinen Ursprung hat der Markt nach Angaben des Thailändischen Vereins in Berlin in den 1990er Jahren. Damals trafen sich Asiaten aus verschiedenen Ländern mit ihren Familien im Park, um zusammen zu essen und Neuigkeiten auszutauschen.

Seit August hat der Thaipark einen Ableger. „Thai Bridge“ heißt der neue Streetfood Markt im Park am Gleisdreieck in Kreuzberg. Verschiedene Anbieter aus dem Thaipark bieten dort regelmäßig ihre Speisen an. (Tsp, dpa)

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