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Ein Viertel aller Erwachsenen in Deutschland fühlt sich einsam und leidet darunter. 

© Foto: dpa/Fabian Sommer

Bei Einsamkeit, Gewalt, Beziehungsstress: Berliner Krisendienst auch über die Feiertage kostenlos und anonym erreichbar

Viele Menschen erleben die Feiertage als Krisenzeit. Der Berliner Krisendienst bietet auch an diesen Tagen berlinweit seine Unterstützung an.

Ein Viertel aller Erwachsenen in Deutschland fühlt sich einsam und leidet darunter. Für Menschen in Krisensituationen können die Feiertage besonders schwer sein. Der Berliner Krisendienst bietet auch zwischen Weihnachten und Neujahr berlinweit seine Unterstützung an.

„Wir erleben erfahrungsgemäß keinen klassischen Feiertagsanstieg an Anfragen, aber insbesondere nach den Feiertagen steigen die Anfragen an, wobei oft eine Häufung der Themen Beziehungs- oder Familienkonflikte auffällt“, sagt Sophie Bootz, Gesamtkoordinatorin des Berliner Krisendiensts. Wer an den Feiertagen psychische Belastung erlebt – also zum Beispiel Angst, Verzweiflung oder gar Suizidgedanken hat – finde beim Berliner Krisendienst professionelle Unterstützung und Hilfe.

Der Berliner Krisendienst berät auch an den Feiertagen kostenlos und auf Wunsch anonym an neun Standorten in Berlin. Hilfesuchende können sich telefonisch oder persönlich an ihn wenden. Auch eine Beratung per Video sei möglich, wie die Hilfsorganisation mitteilt.

Sollte fremdsprachliche Unterstützung notwendig sein, die nicht vom diensthabenden Personal abgedeckt werden kann, könne es zu Wartezeiten kommen, bis Dolmetscher zur Verfügung stehen.

Alle Standorte des Berliner Krisendienstes sind täglich von 16 bis 24 Uhr geöffnet und telefonisch erreichbar. Außerhalb dieser Zeit werden Anrufe automatisch an den überregionalen Bereitschaftsdienst weitergeleitet.

Eine weitere spezielle Hotline in Berlin bietet über die Feiertage ein offenes Ohr für einsame Seniorinnen und Senioren: die Silbernetz-Hotline (0800 4 70 80 90). Ab dem 24. Dezember bis Neujahr ist das Silbernetz rund um die Uhr und deutschlandweit erreichbar, wie eine Sprecherin des Berliner Vereins mitteilte. Im Vorjahreszeitraum klingelte das Telefon ganze 5628-mal.

Die Hotline ist täglich zu erreichen, aber nicht rund um die Uhr. Die meisten der Anruferinnen und Anrufer wollen laut Verein „einfach mal reden“ (84 Prozent). 58 Prozent sprechen demnach über Einsamkeit und 68 Prozent über körperliche Beschwerden. In der dunklen und kalten Jahreszeit riefen generell mehr Seniorinnen und Senioren bei der Telefonhotline an, hieß es.

Die meisten Anrufe gebe es in der Regel sonntags. Bis Mitte Dezember verzeichnete das Silbernetz in diesem Jahr 148 000 Anrufe. Pro Woche waren das im Schnitt 1900 Anrufe. 20 Prozent der Anrufenden waren Männer, 80 Prozent Frauen. (Tsp, dpa)

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