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08.01.2024, Brandenburg, Großbeeren: Lkw stauen sich auf der B101 unweit vom  Güterverkehrszentrum (GVZ), das im Rahmen der Bauernproteste blockiert wurde. Im GVZ sind viele große Logistik-Unternehmen angesiedelt. Es kam zu einem langen Rückstau, wie eine Polizei-Sprecherin sagte.

© dpa/Cevin Dettlaff

Bauernproteste: Regale in 200 Berliner Supermärkten könnten am Dienstag leer bleiben – Handelsverband sauer

Ein Gewerbegebiet in Großbeeren – ein wichtiger Logistikstandort südlich von Berlin – wurde lahmgelegt. Das hat große Auswirkungen auf Berlin, fürchtet der Handelsverband.

Der Handelsverband Berlin-Brandenburg hat verärgert auf Blockaden von Landwirten reagiert und rechnet mit Einschränkungen für den Lebensmittelhandel. In etwa 200 Berliner Supermärkten könnten am Dienstag Regale leer bleiben, schätzt Niels Busch-Petersen, der Hauptgeschäftsführer Verbandes.

Die Ursache dafür ist eine Traktor-Blockade in Großbeeren in Brandenburg, durch die ein großes Güterverkehrszentrum lahmgelegt wurde. Das Gewerbegebiet sei komplett „abgeriegelt“, die Unternehmen kämen nicht aufs Gelände, sagte der Sprecher. „Wir sind ziemlich sauer. So funktioniert ordentlicher Protest nicht.“

Die Aktion gehe zwar nicht auf den Deutschen Bauernverband zurück, sagte Busch-Petersen, sondern auf eine „Meute“, die sich „spontan“ gebildet habe. Dennoch trage der Verband eine Verantwortung für diese Eskalation: „Der Bauernverband stochert in der Glut, aber kann mit dem Feuer nicht umgehen“, meint Busch-Petersen.

Der Polizeidirektion West zufolge ist die Märkische Allee in Großbeeren, an der das Logistikzentrum liegt, weiterhin in beide Richtungen blockiert. Die Aktion sei im Vorfeld nicht angemeldet gewesen, sagte eine Polizeisprecherin dem Tagesspiegel. Im Güterverkehrszentrum sitzen mehr als 60 Unternehmen, darunter die Einzelhändler Penny, Lidl und Aldi, außerdem die Logistikunternehmen DHL, GLS, FedEx und DB Schenker. (mit dpa)

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