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© imago/Sabine Gudath

Auch bei Sozialwohnungen: Berlin verfehlt Neubauziel im Jahr 2022 deutlich

Rund 1700 geförderte Wohnungen sind 2022 in Berlin entstanden. Doch das reicht nicht aus, um die Menge der Wohnungen auszugleichen, die jährlich aus der Mietpreisbindung fallen.

Nur rund jede zehnte neue Wohnung in Berlin war im Jahr 2022 eine Sozialwohnung. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1730 geförderte Wohnungen als bezugsfertig gemeldet, erklärte die Senatsbauverwaltung auf Tagesspiegel-Anfrage. Die Verwaltung beruft sich dabei auf Zahlen der Investitionsbank Berlin. Insgesamt wurden 2022 laut dem Amt für Statistik 17.310 Wohnungen fertiggestellt.

Ziel sowohl der alten als auch der neuen Koalition war beziehungsweise ist, dass in Berlin rund 25 Prozent aller neuen Wohnungen Sozialwohnungen sind. Von den bis zu 20.000 Neubauwohnungen pro Jahr sollen bis zu 5000 Sozialwohnungen sein, heißt es im Koalitionsvertrag von CDU und SPD. Damit soll dem starken Rückgang an Sozialwohnungen in den vergangenen Jahren entgegengewirkt werden.

Da immer mehr Sozialwohnungen aus der sogenannten Mietpreisbindung fallen, sinkt der Bestand dieser vergleichsweisen günstigen Wohnungen seit Jahren. Ende 2017 gab es noch rund 100.000 Sozialwohnungen. Aus einer schriftlichen Anfrage des Linken-Abgeordneten Niklas Schenker geht hervor, dass der Senat davon ausgeht, dass der Bestand der Sozialwohnungen trotz Neubau bis Ende 2025 auf knapp 84.000 Wohnungen sinken wird.

Bausenator Gaebler: Künftig 1,5 Milliarden für den sozialen Wohnungsbau

Bausenator Christian Gaebler (SPD) kündigte vor Kurzem an, die Mittel für den sozialen Wohnungsbau von derzeit jährlich 750 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro zu verdoppeln. Allerdings wurden vergangenen Jahr überhaupt nur rund 350 Millionen Euro an Förderungen für den sozialen Wohnungsbau abgerufen, insgesamt wurde damit der Bau von 1935 Wohnungen gefördert.

Um die Förderung attraktiver zu machen, will Gaebler die Bedingungen so überarbeiten, dass auch Wohnungen im mittleren Preissegment gefördert werden können. Diese könnten laut Gaebler zwischen neun und elf Euro pro Quadratmeter liegen.

Linken-Politiker Schenker fordert angesichts der sinkenden Zahlen ein „Rettungsprogramm“ für den sozialen Wohnungsbau. „Anstatt die Förderung noch lukrativer für Private zu machen, die den Bau von Sozialwohnungen weiter boykottieren werden, sollte Schwarz-Rot wie von uns gefordert die Mittel auf die kommunalen Wohnungsunternehmen konzentrieren“, sagte Schenker dem Tagesspiegel.

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