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Berlin: Amerikaner kaufen Hotel Esplanade

Neuer Betreiber will das Haus für 20 Millionen Euro modernisieren

Im März sprach Dietmar Otremba noch von „ungelegten Eiern“ und verweigerte jede Auskunft – nun aber wurden die Eier gelegt, unmittelbar vor Ostern. Der US-amerikanische Finanzinvestor Blackstone hat das Grand Hotel Esplanade am Lützowufer in Tiergarten von den bisherigen Eigentümern Dietmar Otremba und Dieter Hauert gekauft. Diese Absicht war bereits im März nach einer Veröffentlichung des Bundeskartellamts durchgesickert. Am 1. Mai, exakt 18 Jahre nach der Eröffnung des Hauses 1988, soll der Besitzwechsel durch den Einzug eines neuen Betreibers besiegelt werden. Es handelt sich um die Kölner Event-Hotelgruppe, die ihre Expansion über ein gemeinsames Unternehmen mit Blackstone vorantreibt und bereits seit 2003 mit den Amerikanern kooperiert.

Otremba und Hauert teilten mit, das Hotel Esplanade sei bis zum heutigen Tag erfolgreich geführt worden; sie betonten, es sei ohne öffentliche Finanzierungshilfen errichtet worden. Als entscheidend für den Verkauf nannten sie „die verstärkte Globalisierung des Hotelmarktes und den steigenden Investitionsbedarf“. Blackstone werde 20 Millionen Euro in die Modernisierung stecken und das Haus unter dem angestammten Namen fortführen. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Thomas Tonndorf, der die Direktion des Hauses erst im vergangenen September übernommen hat, äußerte sich gestern nicht zu seinen beruflichen Perspektiven. Das Esplanade in Bad Saarow und das Holiday Inn Siemensstadt, beide ebenfalls im Besitz von Hauert/Otremba, haben mit den Verkauf nichts zu tun.

Event-Hotel ist bislang ein weitgehend unbeschriebenes Blatt in der Branche. Der Name taucht auf keinem Hotel öffentlich auf, denn die neun Tagungs- und Geschäftshotels der Gruppe, drei in Köln, zwei in Düsseldorf sowie je eins in Kamen, Bochum, Dortmund und Hannover, sind überwiegend an internationale Ketten angeschlossen. Sieben werden unter dem Namen „Park Inn“ geführt, eins als „Nikko“ und eins ohne Markennamen. Nur das Düsseldorfer Nikko zählt zur Luxuskategorie, in die auch das Berliner Esplanade gehört.

Blackstone ist eines der großen Private-Equity-Unternehmen, die verstärkt in deutsche Immobilien investieren. Blackstone-Schwerpunkt sind Luxushotels, die allerdings nie unter dem Firmennamen betrieben werden, sondern entweder von den eigenen Hotelketten, beispielsweise La Quinta oder Wyndham International, oder per Management-Vertrag von Betreibern wie Ritz-Carlton, Sheraton oder Westin. Der Fonds verwaltet ein Vermögen von rund 30 Milliarden Dollar. 2003 erwarb er einen großen Teil der Filialen der Deutschen Bank, 2004 die 31 000 Wohnungen des Beteiligungskonzerns WCM.

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