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Die Bernauer Straße bildete einst die Grenze zwischen Freiheit und Diktatur.

© Doris Spiekermann-Klaas/Tsp

Update

50 Zentimeter breit, 70 Zentimeter hoch: Fluchttunnel aus DDR-Zeiten bei Bauarbeiten in Berlin entdeckt

An der Bernauer Straße 26 errichtet die Wohnungsbaugesellschaft Mitte neue Wohnungen. Dabei ist sie auf einen Tunnel unter der früheren Berliner Mauer gestoßen.

| Update:

Ein Fluchttunnel aus DDR-Zeiten ist in Berlin bei Bauarbeiten entdeckt worden. Der Tunnel befindet sich unterhalb der Bernauer Straße 26 und ist nur 50 Zentimeter breit und 70 Zentimeter hoch, wie die „B.Z.“ am Samstag berichtete.

„Die Existenz war grundsätzlich bekannt. Geophysikalische Untersuchungen hatten die Lage allerdings wesentlich tiefer vermutet“, sagte das Landesdenkmalamt der Zeitung. Demnach wurde der Tunnel bereits Anfang Juni bei einem Neubauprojekt der Wohnungsbaugesellschaft Mitte entdeckt.

Die Bernauer Straße liegt an der Grenze zwischen den Ortsteilen Wedding und Mitte. In Zeiten des geteilten Deutschlands verlief dort die Berliner Mauer entlang der Ost-Berliner Häuserfront und teilte die Straße ist Ost und West.

Nach Angaben der Gedenkstätte Berliner Mauer gab es allein an der Bernauer Straße mindestens zwölf Anläufe für Fluchttunnel. Aus Verzweiflung versuchten Menschen, auf unterirdischem Wege in den Westen zu gelangen.

Die Wohnungsbaugesellschaft teilte am Abend mit, den Tunnel nicht zerstören oder mit Beton füllen zu wollen. „Anstelle davon erfolgt eine Verfüllung mit Flüssigboden“, sagte ein Sprecher. Der Tunnel solle für Forschungszwecke zugänglich sein. (dpa)

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