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Fragen an Rüdiger Schaper: Wandeln Sie auf den Spuren Alexander von Humboldts?

Forscher, Entdecker, Reisender, Autor: Alexander von Humboldt war all das und noch mehr. Tagesspiegel-Feuilletonchef Rüdiger Schaper hat eine Biografie des „Preußen in den neuen Welten“ geschrieben. Am 12. April stellte er sein Buch im Tagesspiegel-Salon vor. Hier einige Fragen der Gäste.

Forscher, Entdecker, Reisender, Autor: Alexander von Humboldt war all das und noch mehr. Tagesspiegel-Feuilletonchef Rüdiger Schaper hat eine Biografie des „Preußen in den neuen Welten“ geschrieben. Am 12. April stellte er sein Buch im Tagesspiegel-Salon vor. Hier einige Fragen der Gäste.

Reisen bildet. Haben Sie vor, auf den Spuren Alexander von Humboldts zu wandeln oder haben Sie das schon getan? Friedrich-Eduard Thiesmeier, Zehlendorf

Humboldt selbst hat nicht alle seine großen Reisepläne verwirklichen können. Er wollte ja unbedingt auch nach Indien, in den Himalaja, und die Philippinen standen auch einmal auf dem Programm. Es geht mir ähnlich: Aber anders als er war ich häufig in Nordamerika und kenne Südamerika nicht sehr gut. Das muss sich ändern. Mein Buch ist kein Reisebuch auf seinen Spuren, das gab es schon häufiger. Ich bewerte die Quellen neu und habe in Archiven recherchiert, um einen Humboldt für unsere Zeit zu porträtieren.

Ich habe alle Alexander-von-Humboldt-Biografien gelesen. Was an Ihrem Buch ist wirklich neu? Bernd von Lehmann, Zehlendorf

Ausführlich beschäftige ich mich in meinem Buch mit Humboldt privat – von der Kinderstube in Tegel, der hervorragenden Erziehung durch die Privatlehrer bis zu seinem Intimleben. Die Mutter wird in der Literatur als zu hart beschrieben. Neue Akzente setze ich beim Besuch Humboldts in Washington. Auch seine späten Jahre in Berlin – Einsamkeit, Armut – werden neu beleuchtet. Jede Biografie bedeutet, wenn sie gelingt, einen Erkenntnisgewinn. Es gibt immer einen anderen Blick. Und bei Humboldt wird seit einigen Jahren intensiv geforscht, mit neuen Dokumenten und Perspektiven. Und ganz wichtig ist mir seine Rolle als Ideengeber für kommende Generationen, bis heute.

Können Sie etwas zu den erstaunlichen Fremdsprachenkenntnissen Alexander von Humboldts sagen – wann und wie er sie erworben hat? Volker Unger, Schöneberg

Beide Humboldt-Brüder, Alexander und Wilhelm, waren Sprachgenies. Französisch gehörte zur Grundbildung in diesen Kreisen. Englisch lernte Alexander auch in Hamburg, auf der Handelsakademie. Spanisch gehörte zu seinen ausgedehnten Reisevorbereitungen. Er lernte blitzschnell, nahm alles in sich auf, mit einem formidablen Gedächtnis. Und er lebte ja lange im Ausland.

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