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ZUR PERSON: 50 Jahre Tagesspiegel

Uwe Schlicht, der Autor des Artikels, feiert in diesem Monat ein ungewöhnliches Jubiläum. Am 1.

Uwe Schlicht

, der Autor des Artikels, feiert in diesem Monat ein ungewöhnliches Jubiläum. Am 1. April 1962 begann er 24-jährig für den Tagesspiegel über Bildungspolitik zu schreiben – er befasst sich jetzt also seit 50 Jahren mit seinem Thema. Schlicht wurde nach zwei Jahren als freier Mitarbeiter 1964 Redakteur im Tagesspiegel und tat sich bald mit seiner engagierten Berichterstattung über die Studentenrevolte hervor. Während in den Medien eine ablehnende Haltung überwog, bemühte sich Schlicht darum, den Lesern die politischen Ziele der Bewegung nahe zu bringen, auch, indem er die Studenten selbst im Tagesspiegel zu Wort kommen ließ. Dazu richtete er die Rubrik „Was wollen die Studenten?“ ein. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten machte Schlicht sich bundesweit einen Namen im Bildungsjournalismus. Bekannt wurde er für den analytischen Blick, mit dem er die Gemengelage für Schulen und Hochschulen auf allen Ebenen durchleuchtete: vom Bund über die Länder bis hin zu den Akademischen Senaten der Berliner Hochschulen. Schlicht, selbst ein Aktenfresser und Gremienhengst, berichtete oft als Erster über sich anbahnende politische Entwicklungen. Er enthüllte neue Kürzungspläne und rechnete bei Verdacht auf Schönfärberei selbst die von der Politik verlautbarten Zahlen nach. Seine Arbeitsweise beschreibt Schlicht so: „Rechtsfragen, Finanzfragen und dann: Wer hat das letzte Sagen?“ – ein Vorgehen, dem er seinen Ruf als nüchtern, gar technokratisch, aber jedenfalls auch als grundsolide verdankt. Gefühl in fast lyrischem Ton zeigt Schlicht vor allem, wenn er Berichte für die Reiseseiten des Tagesspiegels verfasst.

Uwe Schlicht ist 1975 mit dem Wächterpreis der Tagespresse für eine Artikelserie über Missbräuche bei der Überprüfung der Verfassungstreue ausgezeichnet worden, im Jahr 2002 mit der Goldmedaille für Verdienste um die TU Berlin sowie mit der Ehrendoktorwürde der Freien Universität. Vor zehn Jahren ist Schlicht offiziell in den Ruhestand getreten, er schreibt aber weiter für den Tagesspiegel. Tsp

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