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Grau in Grau. Im Dezember 2021 wurden 33 Sonnenstunden verzeichnet - das entspricht durchschnittlich einer Sonnenstunde täglich.

© imago stock&people / Steinach

Weniger Sonnenstunden in Berlin: Was bedeutet ein Sonnendefizit für unsere Gesundheit?

Im anhaltenden Berliner Winter werden deutlich weniger Sonnenstunden als noch vor einem Jahr verzeichnet. Was bedeutet das für Körper und Psyche?

Dass das Sonnenlicht einen nicht unwesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit hat, ist hinlänglich bekannt. In Sachen Sonnenstunden hat es Berlin in diesem Winter besonders hart getroffen. Inwieweit dieses Defizit unsere Gesundheit beeinflussen kann und was Sie konkret dagegen tun können, verraten wir Ihnen hier.

Berlin verzeichnet weniger Sonnenstunden

Vergleicht man die Anzahl der Sonnenstunden mit den Werten der letzten Jahre, dann stand Berlin in den letzten Wintermonaten nicht unbedingt auf der Sonnenseite. Während sich die Sonne in der Hauptstadt beispielsweise im November 2020 noch knapp 60 Stunden zeigte, sank die Zahl der Sonnenstunden im vergangenen November auf 35,4 Stunden - das entspricht einem Minus von satten 41 Prozent. Der vergangene Dezember wartete hingegen mit gerade einmal 33 Sonnenstunden auf. Entsprechend durften sich die Berliner im Weihnachtsmonat mit durchschnittlich gerade einmal 1,06 Sonnenstunden täglich begnügen.

Was macht so einen Sonnendefizit mit unserem Körper und unserer Psyche?

Zu wenig Sonnenstunden: Was sind die Folgen?

Für uns Menschen gilt Sonnenlicht als die wichtigste Quelle für Vitamin D. Bleibt die Versorgung aus, quittiert uns der Körper den Mangel mit Knochen- oder Gelenkschmerzen. Auch Stimmungsschwankungen und Depressionen können infolge eines akuten Mangels auftreten - ebenso wie Atemwegsinfektionen. Was bedeutet das in Zeiten von Corona? Studien zufolge soll zugeführtes Vitamin-D zwar das Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus nicht minimieren - ein positiver Wirkmechanismus auf die Schwere der Erkrankung scheint aber dennoch plausibel.

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Wie hoch der Tagesbedarf an dem wichtigen Sonnenvitamin ist, variiert von Person zu Person. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät dazu, dass Jugendliche und Erwachsene im Winter täglich etwa 800 i.E. (internationale Einheiten) Vitamin D zu sich nehmen sollten.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gibt in seinem Faktenblatt über Vitamin D und Sonnenstrahlung (hier als PDF) an, wie viele Stunden eine Personen an der direkten Sonne verbringen sollte, um eine Vitamin-D-Menge von 600 i.E. zu bilden. Während eine besonders hellhäutige Person an einem Dezembervormittag durchschnittlich zwei Stunden Sonne benötigt, braucht eine Person mit dunklerer Haut bereits sieben Sonnenstunden, um 600 i.E. des raren Sonnenvitamins zu bilden. Bei gerade einmal 1,06 Sonnenstunden im vergangen Dezember grenzt die natürliche Versorgung mit Vitamin D also an ein hoffnungsloses Unterfangen.

Was hilft gegen den Winterblues?

Um einem Vitamin-D-Mangel und dem Winterblues entgegenzuwirken, können bereits ein paar einfache Maßnahmen helfen:

  • Behalten Sie Ihren Vitamin-D-Haushalt im Blick. Ein Mangel kann mithilfe von speziellen Bluttests (beim Hausarzt oder in der Apotheke) nachgewiesen werden.
  • Ziehen Sie bei einem Vitamin-D-Mangel (in Absprache mit Ihrem Hausarzt) Nahrungsergänzungspräparate in Betracht.
  • Nutzen Sie Tageslichtlampen (mit 10.000 Lux) für eine Lichttherapie in den eigenen vier Wänden.
  • Die Lichttherapeutin Vesna Lemm rät dazu, im Berliner Winter helle Orte aufzusuchen. Hier können das Tempelhofer Feld, Freiflächen im Park oder kleine Hügel anvisiert werden.
  • Bei den ersten Anzeichen einer Depression ist Vorsicht geboten! Derzeit wird allerorts mit Depressions-Apps wie Selfapy geworben. Generell raten Experten allerdings dazu, den Hausarzt oder alternativ den Berliner Krisendienst zu kontaktieren.

Ein Hoffnungsschimmer: Seit der Wintersonnenwende am 21. Dezember werden die Tage wieder länger - und zwar exponentiell. Während das Tageslicht von Ende Dezember bis Ende Januar insgesamt nur 50 Minuten hinzugewinnt, wird die Tageslichtsteigerung von Ende Januar bis Ende Februar bereits eine Stunde und 50 Minuten betragen.

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