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 Uralt. Die Weinpresse aus Lattara beweist, dass die Franzosen schon in der Antike Wein selbst produzierten. In der Nähe wurden Traubenreste gefunden und auch am Stein selbst konnte Weinsäure nachgewiesen werden.

© Michel Py, l'Unité de Fouilles et de Recherches Archéologiques de Lattes

Weinkultur: Franzosen keltern seit etwa 2500 Jahren Wein

Die Etrusker exportierten die Weinkultur nach Frankreich. Ab etwa 625 vor Christus brachten sie das Getränk per Schiff zur südfranzösischen Küste. Spätestens 400 Jahre vor Christus begannen die Franzosen selbst, Wein anzubauen und zu keltern.

Das schreiben Chemiker und Archäologen um Patrick McGovern von der Universität von Pennsylvania in Philadelphia in der Fachzeitschrift „PNAS“. Sie analysierten drei gut erhaltene etruskische Amphoren, die in der Hafenstadt Lattara in Südfrankreich ausgegraben worden waren. Die Rückstände am Boden beinhalteten Hinweise auf Weinsäure. An einer Steinpresse, die um 425 bis 400 vor Christus in Lattara benutzt wurde, wiesen die Forscher ebenfalls Spuren von Weinsäure nach. Die Traubenpresse ist der erste eindeutige Beweis von Weinherstellung auf französischem Boden. Das Team fand zudem Spuren von Baumharz und Gewürzen. Die Zusätze könnten auf eine medizinische Anwendung des Weins hindeuten, da Wirkstoffe in der Antike oft in Alkohol gelöst wurden. Die Harze haben vermutlich die Haltbarkeit des Weins verbessert.

Im Nahen Osten baute man schon vor 9000 Jahren Wein an, ab dem vierten Jahrtausend vor Christus kannten die Ägypter diese Kulturtechnik. Von dort verbreiteten vermutlich Seefahrer das Handwerk im Mittelmeerraum. dpa

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