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Falcon-9 explodiert kurz nach dem Start

© Reuters

Update

Versorgungsflug zur ISS gescheitert: Raumfrachter "Dragon" kurz nach dem Start explodiert

Der Frachter sollte knapp zwei Tonnen Versorgungsgüter zur Internationalen Raumstation bringen. Kurz nach dem Start explodierte die Trägerrakete. Am Freitag soll der nächste Flug starten.

Um 16.21 Uhr (MESZ) war die Welt noch in Ordnung. Das Raumfahrtunternehmen SpaceX hatte soeben den Raumfrachter "Dragon CRS-7" von Cape Canaveral aus in Richtung Internationale Raumstation (ISS) geschickt - angetrieben von einer Falcon-9-Rakete. Als spannender Höhepunkt wurde der - mittlerweile dritte - Versuch erwartet, eine Raketenstufe nach dem Ausbrennen zurück zur Erde zu steuern und gezielt auf einer schwimmenden Plattform abzusetzen. Doch dazu kam es nicht mehr.

Wenige Minuten nach dem Start, noch vor dem Abtrennen der ersten Stufe, explodierte die Rakete, teilte SpaceX mit. Über die Ursachen ist noch nichts bekannt.

Nicht die erste Panne bei einem Versorgungsflug

Es ist nicht die erste Panne bei einem unbemannten Versorgungsflug. Ende Oktober war in Virginia eine Trägerrakete der Firma Orbital Sciences explodiert, die den Frachter "Cygnus" zur Station bringen sollte. Und im April misslang es einer "Sojus"-Rakete, den Zielorbit zu erreichen. Auch bei diesem Flug sollte ein unbemanntes Raumschiff namens Progress Versorgungsgüter zur ISS bringen. Er verfehlte sein Ziel und stürzte bald darauf in den Pazifik.

Die Versorgungsflüge der Firma SpaceX zur Raumstation verliefen bislang weitgehend nach Plan. Der aktuelle Flug war der siebte von insgesamt 15 vereinbarten Lieferungen für die Astronauten in der Erdumlaufbahn. Damit will die Nasa die Lücke schließen, die entstanden war, nachdem die Spaceshuttles 2011 außer Betrieb genommen wurden. Weitere Flugmöglichkeiten für Nahrung, Treibstoff und wissenschaftliche Geräte zur ISS gibt es derzeit nur noch mit Russland und Japan. Die fünf europäischen ATV-Transporter sind alle geflogen - und nach dem Einsatz planmäßig in der Erdatmosphäre verglüht.

Am 3. April soll der nächste Frachter abheben - in Baikonur

Für die Raumfahrer der Station haben solche Fehlstarts zunächst keine gravierenden Folgen. Sie verfügen in der Regel über ausreichend Reserven an Bord der ISS in gut 400 Kilometern Höhe. So können sie die Zeit bis zum nächsten Serviceflug überbrücken.

„Ich habe den Start vom Weltraum aus beobachtet“, schrieb der US-Astronaut Scott Kelly von der ISS. „Traurigerweise schiefgegangen. Weltraum-Arbeit ist schwierig.“ Ein nicht namentlich genannter Mitarbeiter der russischen Raumfahrtbranche sprach von einem schweren Verlust. An Bord seien unter anderem Raumanzüge für US-Astronauten sowie wichtiges Werkzeug gewesen, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Russland will zur Versorgung der Crewmitglieder am 3. Juli einen Progress-Frachter zur ISS schicken. (mit dpa)

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