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David MacMillan hat nach vielen Station mit der Universität in Princeton, New Jersey, USA, seine dauerhafte Wirkungsstätte gefunden.

© AFP PHOTO/Princeton University/Denise Applewhite

Vermeintliche Scherz-Nachrichten: David MacMillan prägte den Begriff der Organokatalyse

Auf die Nachrichten aus Schweden reagierte der Wissenschaftler zunächst nicht. Nun krönt die höchste Auszeichnung seine wissenschaftliche Karriere.

Die tägliche Flut von E-Mails zu checken dürfte für David MacMillan als renommiertem und international gut vernetzten Forscher eher eine lästige Aufgabe sein. Am Mittwoch fand er jedoch eine für Wissenschaftler in der Regel sehr erfreuliche E-Mail vom schwedischen Nobelpreiskomitee vor.

Darin wurde er über seine Auszeichnung in der Kategorie „Chemie“ informiert – wenn er nicht schon seine Mailbox abgehört hatte, auf der Göran Hansson von der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften eine entsprechende Sprachnachricht hinterlassen hatte.

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Wechselvolle Laufbahn zum Erfolg

Der 1968 im schottischen Bellshill in der Nähe von Glasgow geborene MacMillan leitet ein Labor an der Princeton University im US-Bundesstaat New Jersey. Zur Zeit des Anrufs war es dort noch vor sechs Uhr morgens. Was der Wissenschaftler gerade machte, wurde erst später bekannt.

Sein Weg an die Eliteuni führte über nicht weniger renommierte Institutionen. Nach seinem Chemie-Studium an der Universität Glasgow wurde er 1996 an der University of California (UC), Irvine, promoviert und wechselte dann als Postdoc an die Harvard University. Dort forschte er an metallischen Katalysatoren. Diese funktionierten unter Laborbedingungen, wurden in der Industrie aber kaum eingesetzt. Sie waren zu teuer und zu anfällig.

MacMillan wandte sich daher 1998 in seinem ersten eigenen Labor an der UC Berkeley der Erforschung kleiner organischer Moleküle mit einem Kohlenstoffgerüst als Katalysatoren chemischer Reaktionen zu. Er führte für die Wirkung der neuen Klasse molekularer Werkzeuge den Begriff der Organokatalyse ein.

Im Jahr 2000 wechselte er an das Caltech und im Jahr 2006 nach Princeton, wo ihn am Mittwoch der Anruf aus Schweden zunächst nicht erreichte.

Mittlerweile klärte er auf, warum nicht: „Ich habe heute früh ein paar SMS von Leuten aus Schweden bekommen und dachte, sie würden mir einen Streich spielen, also bin ich wieder schlafen gegangen.“ Doch dann habe das Telefon angefangen „verrückt zu spielen“ und die gute Nachricht erreichte ihn gleich mehrfach.

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