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Mehr Kunstlehrer. In der UdK sind Räume aber bereits knapp.

© imago/F. Berger

Universität der Künste: UdK-Studierende protestieren gegen Enge

Studierende der Universität der Künste fordern bessere Betreuung - und wollen am Donnerstag zum Auftakt des Sommerfestes vor dem Unigebäude protestieren.

Am Donnerstagnachmittag wollen Studierende der Universtität der Künste (UdK) zum Auftakt des jährlich stattfindenden Sommerfests vor dem Universitätsgebäude protestieren. Sie beklagen eine drangvolle Enge in den Ateliers und befürchten, dass sich die Lage noch weiter verschlechtern wird. Schließlich verlangt das Land Berlin angesichts des Lehrkräftemangels von der UdK, die Anzahl der Lehramtsabsolventen im Bereich Bildende Kunst auf 145 Absolventen pro Studienjahr zu erhöhen. So wurde es für den Hochschulvertrag der Jahre 2018 bis 2022 verabredet. Schon jetzt sind die Räume in der Universität knapp.

Bereits Ende Juni war in der von der Fakultät Bildende Kunst organisierten Konferenz „Gegen die Entmündigung von Kunst und Pädagogik“ die Problematik der steigenden Studierendenzahlen für die Qualität der Ausbildung thematisiert worden. „Es ist klar, dass wir mehr Lehrer brauchen“, sagt Alexander García Düttmann, Professor im Institut für Kunstwissenschaft und Ästhetik und Initiator des Symposiums. „Die Frage ist, um welchen Preis.“ Die Verschlechterung des Betreuungsverhältnisses sei für die künstlerische Ausbildung fatal. „Es wird dazu führen, dass anstatt freiem Denken nur noch abfragbares Wissen geschult wird“, sagt Düttmann.

Gab es Fehler bei der Zulassung?

Martin Rennert, der Präsident der UdK, sagt jedoch, der Grund für die Enge sei nicht der Hochschulvertrag, sondern Fehler bei der Zulassung: „Die Fakultät hat in den letzten Jahren stets mehr Freie Künstler zugelassen, als eigentlich vorgeschrieben.“ Studierende gehen davon aus, dass die Fakultät ihre Plätze überbucht hat, um begabten Künstlernachwuchs nicht zurückweisen zu müssen. Tatsächlich ist die Zahl der Lehramtsstudierenden im Bachelor gegenüber dem Wintersemester 2016/2017 nur leicht gestiegen. Damals waren 60 Lehramtsstudierende in Kunst zugelassen worden, nun sind es 79.

Für die Studierenden geht es vor allem darum, „die Debatte über die Ökonomisierung der Lehre und Versäumnisse der Politik aktiv zu führen“, sagt ein Vertreter des Fachbereichsrats Bildende Kunst. Denn das sei schließlich die Verantwortung und Freiheit der Kunst in der Gesellschaft.

Isabella Escobedo

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