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Sascha Spoun, im Juni gewählter Präsident der Uni Göttingen.

© dpa/ picture alliance / Philipp Schulze

Umstrittener neuer Präsident: Klage gegen Wahl an der Uni Göttingen

Die Wahl von Sascha Spoun zum Präsidenten der Uni Göttingen war umstritten. Jetzt hat ein Konkurrent Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht.

Die Wahl von Sascha Spoun zum neuen Präsidenten der Universität Göttingen wird jetzt auch vor Gericht angefochten. Ein Konkurrent im Bewerbungsverfahren hat beim Verwaltungsgericht Göttingen eine „einstweilige Anordnung“ beantragt. Diese soll der Universität verwehren, den gewählten Präsidenten Spoun zu ernennen.

Das berichtet die Zeitschrift „Forschung & Lehre“ des Deutschen Hochschulverbands. Der Verband, der die Universitätsprofessoren vertritt, unterstützt den Kläger demnach mit einer Prozesskostenhilfe. Laut „FAZ“ wies das Gericht die Hochschule umgehend an, Spoun vorläufig nicht zu ernennen.

Wie berichtet, ist die Universität über die Wahl tief gespalten. Spoun war im Juni zum Nachfolger der Präsidentin Ulrike Beisiegel gewählt worden, die nach der zweiten Niederlage der Universität in der Exzellenzstrategie ihr Amt vorzeitig verlässt – auch nachdem der Akademische Senat dieses gefordert hatte.

49 Professorinnen und Professoren protestieren

Doch gegen Spoun gibt es nun große Widerstände, nicht zuletzt, weil er zunächst bei der Präsidentensuche als Berater fungierte, dann aber überraschend der einzige Kandidat war. Schon seine Nominierung wurde begleitet von Professoren-Protesten. Sie forderten vergeblich eine universitätsöffentliche Anhörung. Auch nach der einstimmigen Wahl Spouns zum Präsidenten wandten sich 49 Professorinnen und Professoren in einer Protestnote gegen ihn. Sie bezeichneten das Auswahlverfahren als „illegitim“. Spoun habe sich als „Berater“ durch interne Einsichten einen Vorteil bei seiner Kandidatur verschafft.

Dabei sei er nicht, wie in der Ausschreibung verlangt, „ein international ausgewiesener Wissenschaftler“, kritisierten die Professoren. Ganz im Gegenteil sei Spoun „forschungsfern“ und nicht habilitiert, habe lediglich eine Gastprofessur inne und sei auch als Hochschulmanager „höchst umstritten“. Spoun leitet seit 2006 die Uni Lüneburg. Erst im Januar war er dort für weitere acht Jahre im Amt bestätigt worden.

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