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Haruko Obokata

© AFP

Umstrittene Studie von Haruko Obokata: Vorwürfe gegen Stammzellstudie mehren sich

Die Vorwürfe gegen die Stammzellstudie der Forscher um Haruko Obokata mehren sich. "Schwere Fehler" gibt ein Wissenschaftler zu. Oder waren es doch bewusste Fälschungen?

Es klang so einfach: Um Blutzellen von Mäusen in Stammzellen umzuwandeln, müsse man sie nur in Säure baden, berichteten im Januar Forscher um Haruko Obokata vom Riken-Zentrum für Entwicklungsbiologie im Fachblatt „Nature“. Das versprach einen schnelleren Weg zur regenerativen Medizin. Doch aus dem vermeintlichen Durchbruch entwickelt sich ein Skandal. Bisher konnte kein unabhängiger Forscher den Erfolg wiederholen. Riken-Präsident und Nobelpreisträger Ryoji Noyori entschuldigte sich am Freitag während einer Pressekonferenz für „schwere Fehler“ in den Studien. Obokata und zwei Kollegen schrieben in einem Statement, dass sie die Ungenauigkeiten in der Arbeit bedauern. Sie hätten die anderen Autoren gebeten, dass sie die Veröffentlichung zurückziehen dürfen.

Einige Tage nachdem die Studien erschienen waren, wiesen Forscher auf der Webseite „PubPeer“ auf Unstimmigkeiten in den Abbildungen hin. Später legten einige Gruppen dar, dass die Arbeit nicht reproduzierbar sei – unter anderem am Donnerstag im „Open Review“ des Berliner Start-ups ResearchGate. Riken begann bereits am 13. Februar mit einer Untersuchung. Ein Zwischenbericht bestätigt nun Unregelmäßigkeiten in den Abbildungen, bewertete aber den Vorfall noch nicht als Fehlverhalten. Das würde strenge Disziplinarverfahren nach sich ziehen. Ob die Stammzellen existieren, müsse die Fachwelt beurteilen. Gleichzeitig schreibt „Science“, dass es auch an Obokatas Dissertation Zweifel gebe. Sie habe möglicherweise ein ganzes Kapitel von einer Webseite der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA kopiert.

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