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Umfrage zum Bildungssystem: Mehrheit für nachgelagerte Studiengebühren

Die Deutschen wollen Kitagebühren abschaffen, Studiengebühren aber wieder zulassen, wenn sie nach dem Studium gezahlt werden. Das sind Ergebnisse des jetzt veröffentlichten Bildungsmonitors des Münchner Ifo-Instituts.

Geht es um Beiträge, die für Bildung zu zahlen sind, wollen die Deutschen die Verhältnisse umdrehen. 84 Prozent sind für eine Abschaffung der Kita-Gebühren, 62 Prozent sprechen sich aber für nachgelagerte Studiengebühren aus, die Absolventen zahlen, wenn sie genügend verdienen. Das geht aus dem am Montag vom Münchner Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlichten „Bildungsbarometer“ hervor, für das in diesem Jahr gut 4000 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt wurden. Studiengebühren während des Studiums lehnen allerdings 47 Prozent ab.

Im Osten ist über die Hälfte für das Turbo-Abitur

In Kita und Schule wünschen sich die Deutschen eine umfassende Betreuung: 68 Prozent wollen eine Kindergartenpflicht, 60 Prozent wünschen sich ein Ganztagsschulangebot bis 15 Uhr für alle Kinder – und fast zwei Drittel sind dafür, die Klassen zu verkleinern. Gegen die verkürzte Schulzeit auf dem Gymnasium (G8) sprechen sich bundesweit 54 Prozent aus, dafür ist nur ein Drittel. In Ostdeutschland, wo das Gymnasium von jeher achtjährig ist, ist gut die Hälfte für G8, im Westen nur ein Viertel.

Gleichzeitig wünschen sich viele strenge Maßstäbe in der Schule: Eine deutliche Mehrheit lehnt die Abschaffung von Schulnoten und des Sitzenbleibens ab. Daraus schließen die Bildungsökonomen auf eine klare Leistungsorientierung. Nach der in der vergangenen Woche vorgestellten Umfrage von Jako-o denken Eltern von schulpflichtigen Kindern anders: Nur 25 Prozent halten eine Leistungsorientierung im Bildungswesen für wichtig.

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