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Eine Ampulle des Impfstoffs der Universität Oxford und des Konzerns Astrazeneca.

© Russell Cheyne/PA Wire/dpa

Spahn dennoch optimistisch: Auch von Astrazeneca kommt zunächst weniger Corona-Impfstoff

In der EU gibt es Ärger mit einem weiteren Impfstoffhersteller: Astrazeneca teilte mit, zunächst weniger Dosen zu liefern als geplant.

Der Pharmakonzern Astrazeneca liefert zunächst weniger Coronavirus-Impfstoff an die EU als geplant. Sollte Astrazeneca die EU-Zulassung erhalten, werde die Menge zu Beginn niedriger sein, sagte eine Sprecherin des britisch-schwedischen Unternehmens auf Anfrage. Grund sei eine geringere Produktion an einem Standort in der europäischen Lieferkette.

Nach Angaben von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides kündigte das Unternehmen die Lieferprobleme am Freitag im Lenkungsausschuss zur EU-Impfstrategie an. Die EU-Kommission und Mitgliedstaaten hätten tiefe Unzufriedenheit darüber geäußert, dass im ersten Quartal weniger Impfstoff geliefert werden solle als geplant, erklärte Kyriakides am Abend.

Astrazeneca macht keine genauen Angaben über die Ausfälle

Man habe darauf bestanden, dass es einen genauen Lieferplan gebe, auf dessen Grundlage die Mitgliedstaaten ihre Impfprogramme planen könnten. Die EU-Kommission werde weiter auf mehr Zuverlässigkeit bei den Lieferungen dringen und auf eine beschleunigte Verteilung der Dosen.

Über die Probleme bei Astrazeneca hatte zunächst die „Bild“-Zeitung berichtet. Wie das Blatt schrieb, muss der Impfstoff nach den Mutationen in einigen Ländern angepasst werden. Bereits auf Halde produzierte Impfstoffmengen könnten deshalb womöglich nicht ausgeliefert werden. Zudem seien die Auswirkungen auf die Produktion nach einem Brand in einem Werk in Indien noch nicht klar.

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Am 29. Januar könnte die EU-Arzneimittelbehörde EMA grünes Licht für das Astrazeneca-Mittel geben. Wie groß die Ausfälle sein werden, sagte die Sprecherin des Unternehmens nicht. "Wir werden im Februar und März dutzende Millionen Dosen an die Europäische Union liefern, und wir erhöhen weiterhin die Produktionsmengen."

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Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte dazu auf Anfrage: „Wir gehen weiter davon aus, dass der Impfstoff von Astrazeneca Ende kommende Woche für die EU zugelassen wird. Die EU hat viel in die Vorproduktion dieses Impfstoffes investiert. Nach der Zulassung wird klar, wie viel Impfstoff wann zusätzlich für Deutschland zur Verfügung steht.“

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Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) selbst zeigte sich zuversichtlich, dass das Mittel von Astrazeneca schon im Februar in maßgeblichen Mengen verimpft werden könne. Nach der Zulassung werde es "dann auch im Februar Lieferungen geben von Astrazeneca und zwar in einer Größenordnung, da bin ich weiterhin zuversichtlich, die schon im Februar einen Unterschied machen wird im Vergleich zu wenn wir Astrazeneca nicht hätten", sagte Spahn in den ARD-"Tagesthemen".

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Der Minister betonte, das Impfangebot werde "Zug um Zug, Tag um Tag, Woche um Woche verlässlicher und besser", da sei er "weiterhin optimistisch". Gleichzeitig stecke das Land jetzt in einer Phase, die "nochmal besonders schwer ist".

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Astrazeneca hat den Impfpstoff zusammen mit der britischen Universität Oxford entwickelt. Er wird in Großbritannien bereits genutzt. Für kommende Woche wird auch eine Zulassung in der EU Union erwartet. Das Vakzin von Astrazeneca bleibt anders als die Konkurrenzprodukte der Firmen Pfizer und Biontech sowie Moderna bei deutlich höheren Temperaturen stabil und könnte somit auch von Hausärzten verimpft werden.

In dieser Woche war es bereits zu einem Lieferengpass der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer gekommen. Hintergrund waren Umbauten in einem Pfizer-Abfüllwerk in Belgien. In mehreren EU-Staaten hatte es deswegen großen Unmut gegeben, weil Impfpläne umgestellt werden mussten. (dpa, AFP)

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