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Minderheit. Die Krebsmedizin ist auf ältere Menschen eingestellt. Doch die Lebensplanung junger Patienten wie des 22-jährigen Bernd Zienke wird noch massiver beeinträchtigt. Auch durch Spätfolgen.

© dpa

Spätfolgen nach Krebs: Hilfe für junge Krebsüberlebende

Auch wenn der Krebs längst besiegt ist, kann es zu Spätfolgen von Tumor und Therapie kommen. Eine neue Stiftung will unter anderem spezialisierte Sprechstunden schaffen.

Etwa 80 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 15 und 39 Jahren, die eine Krebsdiagnose bekommen, können geheilt werden. 250 000 Menschen in Deutschland haben in den vergangenen 20 Jahren die Krankheit überstanden. Ganz gesund sind viele trotzdem nicht. Sie müssen teilweise über Jahrzehnte mit den Folgen der aggressiven Therapie oder des Tumors leben. Damit werden sie jedoch meist alleingelassen.

Die „Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs“ will dabei helfen, dass sowohl während der Krebstherapie als auch bei der Nachsorge besser auf die Bedürfnisse junger Patienten geachtet wird – sei es beim Einstieg in Studium oder Beruf, bei der Familienplanung oder beim Erkennen von Spätfolgen wie Herzproblemen. „Junge Patienten werden in ihrer Lebensplanung außerordentlich beeinträchtigt und haben später oft weniger gute Chancen als altersgleiche Gesunde“, sagt Mathias Freund, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie. „Bestehende Angebote reichen nicht aus.“

Es fehlen zum Beispiel Sprechstunden, die auf die Langzeit- und Spätfolgen spezialisiert sind. Auch Hausärzte – oft die erste Anlaufstelle bei Spätfolgen nach einer Krebsbehandlung – sollten intensiv geschult werden. Darüber hinaus fördert die Stiftung Forscher, die eine bessere Balance zwischen Heilung und unerwünschten Wirkungen finden wollen.

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