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Goldig. Die Struktur der Sonnenoberfläche, aufgenommen mit dem Solarteleskop DKIST auf Hawaii

© NSO/AURA/NSF/dpa

Solar-Teleskop: Bislang "detailliertestes Bild der Sonnen-Oberfläche"

Das stärkste Gerät zur Beobachtung unseres Zentralgestirns steht auf Hawaii. Ein jetzt veröffentlichtes Foto zeigt eine Fläche zweimal so groß wie Deutschland.

Das weltgrößte Solar-Teleskop auf Hawaii hat ein neues Bild der Sonne aufgenommen.

Auf dem vom Teleskop «Daniel K. Inouye» (DKIST) gemachten Bild sei die Oberfläche der Sonne so detailliert wie nie zuvor zu sehen, hieß es am Mittwoch von Wissenschaftlern an der University of Hawaii.

Zu sehen ist ein Bild einer gleichsam zellartigen, gelb-orangenen Oberfläche. Jede einzelne dieser Zell-Strukturen habe die Größe von Texas - was etwa der doppelten Größe Deutschlands entspricht. (In einer früheren Version dieses Artikels stand, das gesamte Bild habe diese Größe. Das ist nicht korrekt und wurde auf Hinweis eines Lesers hin korrigiert.)

"Größter Fortschritt seit Galilei"

Das Teleskop steht auf dem Gipfel des Bergs Haleakala auf der Insel Maui.

Es sei "der größte Sprung in der Fähigkeit der Menschheit, die Sonne vom Boden aus zu untersuchen seit der Zeit Galileo Galileis" und dies sei "eine große Sache “, wird Jeff Kuhn, Astronomie-Professor von der Universität von Hawaii am Mānoa-Institut für Astronomie (IfA), in einer Mitteilung seiner Hochschule zitiert. Es handele sich um das bislang detaillierteste Bild der Sonnenoberfläche.

Das bodengestützten Teleskops kann unter anderem die Magnetfelder in der Sonnenkorona abbilden, in denen Sonneneruptionen auftreten, die das Leben auf der Erde beeinträchtigen können, etwa Stromausfälle verursachen Technologien wie GPS für die Navigation deaktivieren.

Zwei neue Instrumente kommen

Das DKIST soll in Kürze noch leistungsfähiger werden. In den kommenden Monaten sollen dafür eine Reihe neuer Instrumente in betrieb genommen werden. Dazu gehören zwei komplexe. Infrarotinstrumente, mit deren Hilfe die magnetische Aktivität der Sonne und Sonnenstürme vorhergesagt werden sollen. Das erste namens CryoNIRSP ist nach Angaben der Universität fast 2 Tonnen schwer und misst den Magnetismus der Sonne über die sichtbare Sonnenscheibe hinaus. Das zweite, ein Polarimeter namens DL-NIRSPsoll die Entwicklung der Magnetfelder der Sonne bis ins kleinste Detail verfolgen können.

Auch von neuen weltraumgestützten Messinstrumenten erwarten sich Astronomen in naher Zukunft weitere, detailliertere Erkenntnisse über die Sonne und ihre unmittelbare Umgebung (rif).

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