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Eine schwangere Frau wartet mit Mund-Nasen-Schutz an einer Haltestelle.

© Fernando Gutierrez-Juarez/dpa

„Sie schützen sich und Ihr Kind“: Stiko empfiehlt Corona-Impfung von Schwangeren und Stillenden

Über Monate zögerte die Ständige Impfkommission. Jetzt empfiehlt sie Schwangeren generell, sich gegen Corona immunisieren zu lassen. Spahn appelliert an Frauen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich generell für eine Corona-Impfung von Schwangeren und Stillenden ausgesprochen. „Nach eingehender Beratung und Bewertung der vorhandenen Evidenz“ empfehle die Stiko eine Impfung für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und für Stillende mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mit. Bislang war eine Impfung nur für Schwangere mit besonderem Risiko empfohlen.

Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen. Die endgültige Empfehlung der Stiko soll zeitnah veröffentlicht werden.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Freitag: „Auch schwangere und stillende Frauen haben nun eine klare Empfehlung zur Impfung. Das bedeutet nach vielen Monaten mit vielen offenen Fragen nun endlich wissenschaftlich begründete Gewissheit.“ Er wandte sich mit einem dringenden Appell an schwangere und stillende Frauen: „Fragen Sie Ihren Arzt. Lassen Sie sich impfen. Sie schützen sich und Ihr Kind.“ Auch alle Frauen im gebärfähigen Alter sollten sich laut Stiko impfen lassen, „damit bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft ein sehr guter Schutz vor dieser Erkrankung besteht“.

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Hintergrund der neuen Impf-Empfehlung sind der Stiko zufolge neue Erkenntnisse aus den letzten Wochen. Demnach sei eine Schwangerschaft an sich ein unabhängiger Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion. Zusätzlich hätten Sicherheitsdaten zur Impfung für Frauen in der Schwangerschaft keine Hinweise geliefert, dass unerwünschte schwere Komplikationen zu erwarten seien.

Mario Rüdiger, Leiter des Fachbereiches Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin am Universitätsklinikum Dresden, sagte am Freitag: „Das eine ist, dass die Schwangeren jetzt nicht ausgeschlossen werden, von einer Impfung zu profitieren. Das zweite ist, dass sie auch davon profitieren können, weil sie im Vergleich zu gleichalten Frauen doch ein höheres Risiko haben, schwerer zu erkranken. Und der dritte Punkt ist: Sie können auch etwas für ihr ungeborenes oder neugeborenes Kind leisten, ihm Schutz anbieten, sodass auch das Neugeborene nicht mehr gefährdet ist.“

In der bislang geltenden Impfempfehlung spricht sich die Stiko noch nicht für eine generelle Impfung in der Schwangerschaft aus. Zufällige Impfungen von Schwangeren, etwa wenn diese noch nicht wüssten, dass sie ein Baby erwarten, seien aber „keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch“, heißt es.

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Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge hat die Stiko in den vergangenen Wochen die vorliegenden Daten zu einer Corona-Impfung in der Schwangerschaft einer Nutzen-Risiko-Bewertung unterzogen. Dabei geht es sowohl um Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe für Schwangere und ungeborene Kinder, als auch um einen möglichen schweren Verlauf einer Corona-Erkrankung in der Schwangerschaft.

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Ärzte konnten auch bislang schon Schwangere impfen, die Stiko-Empfehlung schloss aber bisher nur Schwangere mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere Corona-Erkrankung oder mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände ein.

Die Stiko ist ein unabhängiges Gremium. Sie entwickelt Impfempfehlungen und blickt dabei auf den Nutzen für den Einzelnen und die gesamte Bevölkerung. Die Experten werten dafür internationale Daten und Studien aus. Die Empfehlungen gelten als medizinischer Standard, wie es auf der Stiko-Webseite heißt. (dpa)

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