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Die Rakete startete am Mittwoch in Französisch-Guyana im Norden Südamerikas.

© jody amiet / AFP

Satellit soll Exoplaneten erforschen: Start der „Cheops“-Mission ist geglückt

Die Weltraum-Mission ist am Mittwoch gestartet. Einen Tag zuvor war der Start gescheitert – wohl wegen eines Softwareproblems.

Im zweiten Anlauf ist der Start der europäischen „Cheops“-Mission zur Erforschung von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems geglückt: Eine russische Sojus-Rakete hob am Mittwoch vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana ab, wie eine Liveübertragung des Weltraumunternehmens Arianespace zeigte.

Vier Stunden und 13 Minuten nach dem Start soll sich der Satellit mit dem Teleskop „Cheops“ von der Rakete lösen. Seine Umlaufbahn ist rund 700 Kilometer von der Erde entfernt.

Am Dienstag musste die Mission kurzfristig verschoben werden. Grund für den Abbruch des Raketenstarts sei ein Softwareproblem gewesen, berichtete die Schweizer Nachrichtenagentur SDA.

„Cheops“ („Characterising Exoplanet Satellite“) ist ein Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Weltraumagentur ESA und der Schweiz mit einem von der Universität Bern geleiteten Konsortium an der Spitze. Die Mission soll Planeten außerhalb des Sonnensystems näher erkunden. Solche Planeten werden Exoplaneten genannt.

24 Jahre ist es her, dass zwei Schweizer Forscher den ersten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckten. Am 10. Dezember bekamen Michel Mayor und Didier Queloz dafür den Physik-Nobelpreis.

Im Gegensatz zu bisherigen Exoplaneten-Weltraumteleskopen wie „Kepler“ hat „Cheops“ nicht die Aufgabe, neue Exoplaneten zu entdecken. Es handelt sich vielmehr um eine Folgemission, die Sterne beobachtet, für die bereits einer oder mehrere Exoplaneten nachgewiesen sind.

„Cheops“ soll mehrere hundert Exoplaneten untersuchen, die größer als die Erde und kleiner als der Neptun sind, also Durchmesser zwischen etwa 10.000 und 50.000 Kilometern haben. Der Satellit wird in etwa 700 Kilometern Höhe fliegen und von Spanien aus gesteuert.

Zwei der Satelliten-Module wurden in Berlin gebaut

Das wissenschaftliche Betriebszentrum liegt in der Schweiz. Zu der gemeinsamen Mission von Esa und der Schweiz gehört ein Konsortium aus elf weiteren Ländern, darunter auch Deutschland. Zwei Module des Satelliten steuerte deshalb das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei, sie wurden in Berlin-Adlershof gebaut.

Anhand der von „Cheops“ gesammelten Informationen und Messergebnisse zur Masse der Planeten wollen die Wissenschaftler dann die Planetendichte bestimmen und damit den ersten Schritt auf dem Weg zur Charakterisierung dieser extrasolaren Welten gehen. Denn die Dichte eines Planeten bietet entscheidende Hinweise auf dessen Zusammensetzung und Struktur – etwa darüber, ob er hauptsächlich aus Gestein oder Gas besteht oder ob nennenswerte Ozeane vorhanden sind. (AFP)

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