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Michael Müller und Co vor dem Dinosaurierskelett im Naturkundemuseum.

© Falling Walls Foundation

Programm der Berlin Science Week 2019: Nobelpreisträger, Polarmissionen und nachhaltige Drohnen

Wissenschaft und Gesellschaft im Dialog: Auf der Berlin Science Week sprechen führende Wissenschaftler über die ganz großen Fragen.

Die Berlin Science Week wächst und wächst – und ist jetzt auch im Berliner Naturkundemuseum angekommen. Bei der Vorstellung des Programms im Dinosauriersaal des Hauses kündigt Michael Müller, Regierender Bürgermeister und Senator für Wissenschaft und Forschung, an, mit „beiden Beinen in die Wissenschaft“ springen zu wollen. Über ihm reckt sich dabei der Hals des Brachiosaurus brancai, dem größten montierten Dinosaurierskelett der Welt.

140 Veranstaltungen mit Wissenschaftlern aus zahlreichen Disziplinen präsentiert die Science Week zwischen dem 1. und dem 10. November. Dabei geht es um die großen gesellschaftlichen Fragen, etwa Digitalisierung, Ernährung, Klimawandel oder soziale Ungleichheit. Die Veranstaltungen sollen Gäste aus Berlin und der ganzen Welt anziehen. „20 000 Besucher sind in greifbarer Nähe“, ist sich Müller sicher. Mit 230 000 Euro fördert das Land das Projekt, die Finanzierung für die nächsten Jahre sei gesichert.

Neu ist in diesem Jahr die Teilnahme des Naturkundemuseums. Am 6. und 7. November findet dort der Campus der Science Week statt. Das Museum bleibt an diesen Tagen geschlossen, stattdessen diskutieren internationale Experten über Cannabis in der Medizin, künstliche Intelligenz oder Populismus. Am 7. November findet dort auch die Verleihung des Berliner Wissenschaftspreises statt.

Nachhaltigkeit steht besonders im Fokus

Johannes Vogel, Direktor des Naturkundemuseums, betont das Zusammenspiel von Wissenschaft und Gesellschaft. Die Wissenschaft habe sich im Dialog zu erklären, zu lernen und zuzuhören. Schließlich würde sie mitbestimmen, wie sich die Gesellschaft entwickelt. „Es ist wichtig, dass gerade in der Brain City Berlin die Bevölkerung an der Wissenschaft teilhat.“

Gestartet war die Science Week 2016 mit 30 Veranstaltungen. Sie entstand im Rahmen der Falling Walls Konferenz, die seit 2009 am Tag des Mauerfalls stattfindet. Mit der Science Week wolle man noch mehr internationale Gäste aus der Wissenschaft nach Berlin holen, sagt Jürgen Mlynek, der die Veranstaltungsreihe koordiniert. Gleichzeitig wolle man es Berlinern ermöglichen, sich mit den Experten auszutauschen. „Wissenschaft gehört einfach zu dieser Stadt dazu“, sagt Mlynek.

In Zeiten von Fridays for Future steht besonders das Thema Nachhaltigkeit im Fokus: Experten diskutieren über Fleisch aus dem Labor, erzählen von Polarmissionen in Sachen Klimaforschung und erklären, wie Drohnen zu mehr Nachhaltigkeit beitragen können.

Die HU lädt Schüler in die Labore von Adlershof

Auch die Humboldt-Uni beteiligt sich an der Science Week. Ihr Schwerpunkt liegt auf wissenschaftlichem Sammeln. Das werde mit „dem Hier und Jetzt“ verknüpft, wie HU-Präsidentin Sabine Kunst betont, etwa durch eine Tanzperformance im Tieranatomischen Theater. Außerdem findet eine Diskussion über Wissenschaftsfreiheit statt, der Nobelpreisträger Alvin Roth spricht über den Handel mit Organen. Das „uniLab“ lädt Schüler mit Interesse an naturwissenschaftlichen Experimenten ins Labor nach Adlershof ein.

Laura Sprechmann ist extra aus Schweden angereist, um den „Nobel Prize Dialogue“ vorzustellen, der am 8. November im Rahmen der Science Week erstmals in Deutschland stattfindet. Das Format bringt Nobelpreisträger und andere Experten zusammen, um über gesellschaftlich und wissenschaftlich relevante Themen zu sprechen.

In Berlin wird es um Gesundheit gehen. Neben den Medizin-Nobelpreisträgern Harald zur Hausen und Edvard Moser und den Chemie-Nobelpreisträgern Peter Agre und Tomas Lindahl kommt auch Kristie Ebi, eine der Autorinnen des IPCC-Berichts zur Erderwärmung. Sie wird über die Zusammenhänge von Klimawandel und Gesundheit sprechen. „Wir freuen uns auf viele neugierige Berliner“, sagt Sprechmann.

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