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Die Freie Universität Berlin.

© Thilo Rückeis/Tagesspiegel

Präsidentenwahl an der Freien Universität: Auch FU-Kuratorium schlägt Ziegler und Brühl vor

Auch das Kuratorium der FU Berlin schlägt den Mathematiker Günter M. Ziegler und die Politologin Tanja Brühl als Kandidaten für das Präsidentenamt der Universität vor.

Nach dem Akademischen Senat hat jetzt auch das Kuratorium der Freien Universität den Mathematiker Günter M. Ziegler und die Politologin Tanja Brühl für das Präsidentenamt der FU nominiert. Brühl und Ziegler erhielten auf der Kuratoriumssitzung am Montagabend die erforderliche Stimmenanzahl von mindestens einem Drittel der zehn Mitglieder. Das Kuratorium als Aufsichtsgremium der Uni und der AS haben unabhängig voneinander ein Vorschlagsrecht für Präsidentschaftskandidaten; Brühl und Ziegler hätten also auch antreten können, wenn das Kuratorium sie nicht zur Wahl vorgeschlagen hätte.

Zuvor hatten Brühl und Ziegler den Kuratoriumsmitgliedern ihr Programm in einem jeweils viertelstündigen Vortrag präsentiert. Ziegler, Mathematik-Professor an der FU, strich seine Berlin-Erfahrung heraus. Er sei seit 1992 Berliner, "ich weiß, mit wem ich es hier zu tun habe, und die Leute wissen, mit wem sie es bei mir zu tun haben". Die FU zu leiten sei etwas, "was ich kann und was ich will". Dass er als Favorit gelte, empfinde er gleichwohl als "belastend": "So weit sind wir noch nicht." Programmatisch führte er weitgehend das aus, was er schon im Akademischen Senat präsentiert hatte. Er wolle fünf Profilpunkte in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellen: Exzellenz, Internationalität, Diversität, Gemeinschaft und Attraktivität. Ziegler versprach zudem "Neuanfänge", sollten sie in einigen Bereichen nötig sein: etwa bei der Kommunikation in der Universität oder bei Ideen für die Verwaltung. Er jedenfalls könne "zuhören und lernen".

Beide Bewerber betonen ihren offenen Kommunikationsstil

Auch Tanja Brühl, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der Universität Frankfurt/Main, strich ihren offenen Kommunikationsstil heraus. "Ich stehe für eine langfristig angelegte Kooperationskultur", sagte die Politologin. Sie wolle "Orte für Konfliktaustragung und Diskussionen" schaffen. Diese seien nicht nur in den Gremien wichtig, sondern auch in informellen Gruppen, die allen Uniangehörigen offenstehen sollten. Brühl verwies öfters auf gut funktionierende Modelle in Frankfurt, die sie sich für die FU vorstellen könne: etwa Lehrdeputatsreduzierungen oder Freisemester auch für die Wissenschaftler, die Innovationen in der Lehre ausarbeiten wollen. Um das hochschulpolitische Engagement von Studierenden zu unterstützen, wäre denkbar, entsprechende Aufgaben wie zum Beispiel den Asta-Vorsitz als Studienpunkte anerkennen zu lassen.

Der Historiker Jan Palmowski, Vizepräsident der britischen Uni Warwick, hatte auf ein Vorsprechen im Kuratorium verzichtet und seine Bewerbung im Vorfeld zurückgezogen, wie der Kuratoriumsvorsitzende Jürgen Zöllner zu Beginn der Sitzung mitteilte. Schon im AS war Palmowski nicht nominiert worden. Zur Wahl für den Ersten Vizepräsidenten schlug das Kuratorium Klaus Hoffmann-Holland, den aktuellen Vizepräsidenten für Studium und Lehre, vor. Die Präsidentenwahl findet am 2. Mai statt.

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