zum Hauptinhalt
Mehrere Pfleger für einen Corona-Patienten? Ärzte warnen, dass das nicht möglich sein könnte im Sommer.

© Sebastian Gollnow/dpa

Personalausfälle in Kliniken: Marburger Bund sieht Gesundheitssystem „stellenweise wieder an Grenzen“

Die Chefin des Ärzteverbands warnt vor den Auswirkungen der Corona-Sommerwelle auf Kliniken. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen liegt weiter nahe 700.

Angesichts von Personalausfällen in Kliniken wegen der Corona-Sommerwelle warnt der Ärzteverband Marburger Bund vor Einschränkungen bei der Gesundheitsversorgung. „Wir sehen Engpässe in Kliniken, insbesondere in Schleswig-Holstein mit seinen besonders hohen Infektionszahlen“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem „Handelsblatt“.

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

„Aber auch in anderen Bundesländern können Stationen, Notaufnahmen und der Rettungsdienst wegen Personalmangels teilweise nicht mehr betrieben werden. Wir müssen außerdem davon ausgehen, dass in den kommenden Wochen noch mehr Personal ausfällt“, so Johna weiter.

Die Infektionszahlen bewegen sich weiter auf hohem Niveau. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen mit 678,8 an. Experten gehen allerdings seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 130.728 Corona-Neuinfektionen und 122 Todesfälle innerhalb eines Tages.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Insgesamt sei die Lage zwar zu schaffen, aber das Gesundheitssystem komme „stellenweise wieder an Grenzen“, sagte Johna. „Im dritten Pandemiejahr ist das eine kleine Katastrophe.“ Die meisten würden sich nicht im Dienst, sondern im Privatleben anstecken.

Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft warnte erneut vor der Gefahr gleichzeitiger Corona- und Grippewellen im Herbst. Mit Blick auf die politische Debatte darüber, welche Corona-Schutzmaßnahmen dann möglich sein sollen, kritisierte sie eine „Hängepartie“: „Dass die Politik sich vor der Sommerpause nicht über Maßnahmen für den Herbst einigen konnte, halte ich für einen großen Fehler. (...) Den dritten Herbst in Folge können wir uns nicht richtig vorbereiten.“ Auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte sich zuletzt bereits besorgt gezeigt wegen Personalausfällen in Kliniken. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false