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Bis zur Einschulung sind in Deutschland noch immer zu wenige Kinder gegen Masern geimpft.

© Heather Hazzan, SELF Magazine

Nur 93 statt 95 Prozent zur Einschulung geimpft: 35000 Sechsjährige in Deutschland noch ohne Maserimpfung

Es ist die wohl ansteckendste Infektionskrankheit. Dennoch werden zu wenige Kinder bis zur Einschulung gegen Masern geimpft, warnt das Robert-Koch-Institut.

Impfziele verfehlt und Quoten zu niedrig: Bei Impfungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland stellt ein neuer Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) einige Defizite fest.

So seien nach einer Hochrechnung zum sechsten Lebensjahr etwa 35.000 Kinder in Deutschland noch ohne Masernimpfung, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung hervorgeht.

"Entscheidende Impfquoten bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland sind in allen Altersbereichen zu niedrig", bilanzierte RKI-Präsident Lothar Wieler.

Laut Bericht zeigten sich bei fast allen Impfungen die gleichen Mängel: Sie begännen später als empfohlen, und Impfserien würden nicht zeitgerecht abgeschlossen. Das RKI spricht zudem von großen regionalen Unterschieden beim Impfstatus.

Impfziel verfehlt

Bei der Masernimpfung wird nach RKI-Angaben zwar über die vergangenen Jahre ein Anstieg verzeichnet. Das Ziel, dass 95 bis 97 Prozent der Kinder zum Schuleingang zweimal gegen Masern geimpft sein sollen, wird dem Bericht zufolge aber bundesweit (93,1 Prozent) noch nicht erreicht.

Auch bei Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio, Hib und Hepatitis B bestehe "Bedarf für die weitere Schließung von Impflücken". Die Varizellen-Impfung werde "noch weniger in Anspruch genommen als die Masern-, Mumps-Rötelnimpfung", so das RKI-Bulletin.

Erstmals Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen berücksichtigt

Die Autoren zogen nach eigenen Angaben erstmals zwei Datenquellen für die Analyse heran: den Impfstatus aus den Schuleingangsuntersuchungen 2018 sowie Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen bis einschließlich 2019.

Auswirkungen der neuen Masern-Impfpflicht sind damit noch nicht erfasst. Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Angestrebt wird die Ausrottung des Erregers. (dpa/skb)

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