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Die Freie Universität Berlin.

© Doris Spiekermann-Klaas/Tsp

Numerus Clausus an Unis: In NC-Fächern bleiben in Berlin Plätze frei

In Berlin sind trotz des Bewerberandrangs wieder Studienplätze in NC-Fächern frei geblieben. Insgesamt sind die Hochschulen aber ausgelastet.

Trotz der hohen Bewerbungszahlen sind auch im vergangenen Jahr an Berliner Hochschulen wieder Plätze in Numerus-clausus-Fächern frei geblieben. Insgesamt 649 Studienplätze wurden in NC-Fächern im Bachelor nicht vergeben, 511 davon zum vergangenen Wintersemester, 138 zum Sommersemester 2015. Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine kleine Anfrage des Abgeordneten Martin Delius, Vorsitzender der Piraten-Fraktion, hervor (hier ist die Antwort dokumentiert).

Allerdings hätten die Hochschulen in anderen Studiengängen teilweise zusätzliche Studierende zugelassen. Die Kapazität sei deswegen „insgesamt ausgelastet und in zahlreichen Fächern sogar deutlich überbucht“, heißt es in der Antwort der Wissenschaftsverwaltung.

Viele Studierende bewerben sich mehrfach

Schon in den vergangenen Jahren sind immer wieder Plätze in den NC-Fächern frei geblieben. Unter anderem liegt das an den vielen Mehrfachbewerbungen, Studieninteressierte springen den Hochschulen oft in letzter Sekunde ab. Insgesamt hat sich die Vergabe aus Sicht der Wissenschaftsverwaltung aber „positiv entwickelt“. Sie beruft sich darauf, dass im Wintersemester 2013/14 noch 707 Plätze nicht vergeben wurden, während die Zahl zum vergangenen Wintersemester auf 511 Plätze fiel. Vergleichszahlen für das Sommersemester liegen nicht vor.

Die Wissenschaftsverwaltung führt den Rückgang im Vergleich der Wintersemester auch auf erste Effekte des bundesweiten Bewerbungsportals für die Studienplatzvergabe zurück. So hätten die Freie Universität und die Humboldt-Universität jetzt in allen Fächern, die sie bereits über das Portal vergeben, keine Vakanzen zu verzeichnen gehabt. Studienplätze seien lediglich in den Fächern frei geblieben, die nicht in das Portal integriert waren.

Allerdings ist das Portal längst noch nicht vollständig in Betrieb. Ein Start mit allen zulassungsbeschränkten grundständigen Studiengängen sei erst ab dem Wintersemester 2018/19 zu erwarten, heißt es in der Antwort.

Die meisten Studienplätze in NC-Fächern bleiben an der HU frei

Unter den drei großen Berliner Universitäten ist die Humboldt-Universität diejenige, an der am meisten Plätze in NC-Bachelor-Fächern frei blieben: nämlich 174. Allein 93 davon wurden bei den Außereuropäischen Sprach- und Kulturwissenschaften nicht vergeben. Die Freie Universität konnte im Bachelor 61 Studienplätze nicht vergeben, die sich quer über alle Fachbereiche verteilen. An der Technischen Universität blieben 30 Plätze frei.

Bei den Fachhochschulen hat die Beuth-Hochschule mit 301 nicht vergebenen Studienplätzen im Bachelor die größten Vakanzen. An der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) blieben 46 Studienplätze frei, an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) 33.

Gegenläufig zum Bachelor-Bereich ist die Entwicklung im weiterführenden Master: Hier ist die Zahl der frei gebliebenen Studienplätze in NC-Fächern gestiegen, auf jetzt 951. Sollte die Nachfrage in einem Studiengang über zwei Zulassungsräume hinweg gering bleiben, würden Zulassungsbeschränkungen aufgehoben, kündigt die Wissenschaftsverwaltung an. An der Technischen Universität blieben demnach im vergangen Jahr insgesamt 290 Master-Plätze in NC-Fächern frei, an der Freien Universität 227, an der Humboldt-Universität 122. Die Beuth-Hochschule konnte 211 Plätze im Master nicht vergeben, die HTW 42, die HWR 29.

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