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Haus der Wannsee-Konferenz.

© DPA

Neue Leitung für das Haus der Wannsee-Konferenz: Aus Yad Vashem an den Wannsee

Die österreichisch-israelische Politikwissenschaftlerin Deborah Hartmann wird neue Leiterin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz.

Die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz wird ab Anfang Dezember 2020 erstmals von einer Frau geleitet. Die gebürtige Wienerin Deborah Hartmann – die seit 2015 als Leiterin der deutschsprachigen Abteilung der International School for Holocaust Studies Yad Vashem in Jerusalem beschäftigt ist – tritt die Nachfolge des Rechtshistorikers Hans-Christian Jasch an.

Dieser ist Ende Juli ins Bundesinnenministerium zurückgekehrt. Die stellvertretende Direktorin Elke Gryglewski, die die Leitung des Hauses seit dem 1. August interimistisch übernommen hat, zeichnet ab Anfang 2021 nun als neue Chefin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten verantwortlich.

„Mit Deborah Hartmann gewinnt das Haus der Wannsee-Konferenz eine fachlich versierte, kompetente und international gut vernetzte Leitung, der die Weiterentwicklung der Bildungsarbeit besonders am Herzen liegt“, erklärte Kultursenator Klaus Lederer.

Neue Vermittlungskonzepte

Erst zu Beginn dieses Jahres hat das Haus der Wannsee-Konferenz, der historische Ort, an dem 15 Nazigrößen am 20. Januar 1942 die Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden organsierten, eine grunderneuerte Dauerausstellung präsentiert. Für Lederer ist das am Großen Wannsee gelegene Haus "ein wichtiger Eckstein in der Berliner Gedenk- und Erinnerungslandschaft".

Die Politikwissenschaftlerin Deborah Hartmann.
Deborah Hartmann ist die erste Frau, die die Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz leitet.

© Yoram Aschheim

Die 1984 geborene und seit 2007 in Israel lebende Politikwissenschaftlerin arbeitet seit vielen Jahren im Bereich der Gedenkstättenpädagogik – insbesondere zu den Themen Antisemitismus, jüdische Geschichte, Nationalsozialismus und Holocaust.

„Das Haus der Wannsee-Konferenz ist ein Ort, der auf besondere Weise die nationalsozialistischen Verbrechen mit der jüdischen Erfahrung der Shoah verbindet“, sagt Hartmann.

Dieses Spannungsverhältnis stelle für sie nach wie vor eine spezielle Herausforderung dar. „Ich freue mich, zusammen mit den Mitarbeiter*innen der Gedenk- und Bildungsstätte weitere Konzepte und Zugänge für Forschung und Vermittlung im lokalen und globalen Kontext zu entwickeln.“

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