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Der alte Name der Beuth-Hochschule steht auf der Fassade des Hauptgebäudes.

© imago/Schöning

Nächster Vize tritt zurück: Neue Runde im Machtkampf an Beuth-Hochschule

Die Beuth-Hochschule kommt nicht zur Ruhe: Kaum konnte sich der Präsident nur knapp im Amt halten, ist der Erste Vizepräsident zurückgetreten.

Die Machtkämpfe an der Berliner Beuth-Hochschule gehen weiter. Kaum konnte sich Präsident Werner Ullmann trotz eines Abwahlverfahrens im Amt halten, ist jetzt der Erste Vizepräsident Kai Kummert zurückgetreten.

Der Rücktritt Kummerts erfolgte bereits Ende vergangener Woche, wie Redebeiträgen auf einer Akademischen Versammlung am Montag zu entnehmen war. Die Versammlung war eigentlich zusammenzukommen, um einen Nachfolger für den vor einiger Zeit ebenfalls zurückgetretenen Vizepräsidenten für Lehre zu finden.

Warum Kummert jetzt das Präsidium verließ, war aus der Versammlung nicht zu ergründen. In einer E-Mail, die der Präsident am Montag an die Hochschul-Mitglieder schickte und die dem Tagesspiegel vorliegt, heißt es lediglich, Kummert habe dem Regierenden Bürgermeister seinen „Rücktritt mit sofortiger Wirkung“ erklärt.

Vor gut zwei Wochen noch hatte sich Kummert ausdrücklich dazu bekannt, an der Hochschule weitermachen zu wollen - obwohl er damals auch schonungslose Kritik an den Zuständen der Hochschule übte.

Hintergrund ist massive Kritik am Präsidenten

Hintergrund ist massive Unzufriedenheit mit der Amtsführung von Präsident Werner Ullmann. Ein Verfahren zur Abberufung des Präsidenten hatte die Akademische Versammlung Mitte Juni bereits beschlossen. Ullmann konnte sich in der vergangenen Woche bei der entscheidenden Sitzung allerdings im Amt halten - es fand sich nämlich kein Gegenkandidat, der für eine Abwahl nötig gewesen wäre. Vereinbart wurde ein Runder Tisch mit den Dekanen der Hochschule, der die Hochschulleitung künftig unterstützen soll.

Einen neuen Vizepräsidenten für Lehre fand die Hochschule am Montag immerhin. Gewählt wurde der Wirtschaftsinformatiker Dieter Pumpe mit 21 Stimmen, sein Gegenkandidat, der Informatiker Michael Dattner, erhielt 13 Stimmen. 16 Gremienmitglieder enthielten sich.

Gewählt wurde ein neuer Vize für Lehre

Schon jetzt deutet sich an, dass die Neuwahl eines Ersten Vizepräsidenten pikant werden könnte. Als Kandidat wurde - zur Überraschung einiger Gremienmitglieder - Wolfgang Kesseler, Dekan des Fachbereichs Informatik und Medien, präsentiert.

Kesseler und Präsident Ullmann lieferten sich aber anscheinend gleich bei der Wahl des Vizes für Lehre eine erste Machtprobe. Der später gewählte Dieter Pumpe wurde offenbar von Ullmann zur Kandidatur gebeten, während der unterlegene Michael Dattner auf dem Ticket Kesselers lief, wie während der Versammlung klar wurde. Warum sich der Präsident und sein möglicher künftiger Erster Vizepräsident nicht auf einen Kandidaten einigen konnten, wurde nicht gesagt.

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