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In einem Armenviertel von Manila wird ein Kind von Mitarbeitern des Roten Kreuzes gegen Masern geimpft.

© Alejandro Ernesto/dpa

Nachlässigkeit beim Impfen: Unicef sieht alarmierenden Anstieg von Masernfällen

Das UN-Kinderhilfswerk warnt vor Nachlässigkeit im Kampf gegen Masern. Die Erkrankungen nehmen zu, vor allem in der Ukraine, Brasilien und auf den Philippinen.

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen beobachtet eine alarmierende Zunahme von Masern-Erkrankungen. Weltweit hätten 98 Länder 2018 mehr Fälle von Masern registriert als im Vorjahr, erklärte Unicef am Freitag. Angesichts des Anstiegs warnte die Organisation vor "Nachlässigkeit" im Kampf gegen die Krankheit. Drei Viertel der Zunahme seien dabei in nur zehn Staaten registriert worden, darunter in Frankreich, . Besonders in der Ukraine, den Philippinen und Brasilien sei die Zahl der Erkrankungen gewachsen.

Die Ukraine verzeichnete demnach im vergangenen Jahr 35.120 Fälle – knapp 30.000 mehr als 2017. Brasilien meldete dem Bericht zufolge 10.262 Fälle. Im Jahr zuvor hatte es in dem südamerikanische Staat keine einzige registrierte Masern-Erkrankung gegeben. In Frankreich wurden 2269 weitere Fälle gemeldet. Mitte Februar hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgeteilt, dass sich die Zahl der weltweit registrierten Masernfälle in einem Jahr auf 229.000 verdoppelt habe.

"Das ist ein Weckruf", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. "Wir haben einen sicheren, effektiven und preiswerten Impfstoff gegen eine hochansteckende Krankheit - einen Impfstoff, der während der vergangenen zwei Jahrzehnte jährlich fast eine Million Leben rettet."

Die schweren Masernausbrüche 2018 seien auf Versäumnisse in der Vergangenheit zurückzuführen. Ebenso werde das Fehlen von Maßnahmen heute „verheerende Folgen für die Kinder von morgen haben.“ Unicef unterstütze die betroffenen Länder etwa mit Hilfe von Impfkampagnen. Auch in Deutschland beobachten die Krankenkassen eine Nachlässigkeit beim Impfen von Kindern. (AFP, KNA)

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