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Die Humboldt-Universität.

© imago images/Christian Spicker

Update

Nachfolge von Sabine Kunst: Die HU soll einen Interimspräsidenten bekommen

Die Humboldt-Universität will möglichst schnell eine Interimslösung als Nachfolge von Sabine Kunst. Gehandelt wird ein ehemaliger Vizepräsident.

Die Humboldt-Universität soll schnellstmöglich einen Interimspräsidenten oder -präsidentin bekommen. Darauf einigten sich die Mitglieder des Konzils, des Wahlgremiums der Uni, am Dienstag. Die betreffende Person soll bereits in einer Sondersitzung in der kommenden Woche ernannt werden.

HU-Präsidentin Sabine Kunst war vor drei Wochen aus Protest gegen das Berliner Hochschulgesetz zurückgetreten, hatte aber angekündigt bis zum Jahresende im Amt zu bleiben. Im Konzil waren sich alle Mitglieder aber einig, so schnell wie möglich eine Interimslösung zu finden. Diese hatte als erste die Kuratoriumsvorsitzende Edelgard Bulmahn, ehemals Bundesbildungsministerin, vorgeschlagen, die der Sitzung zugeschaltet war.

"Hätte gedacht, dass wir das schon heute machen"

Bulmahn begründete das mit der Vielzahl der Aufgaben, die die HU zu bewältigen habe und die die Vizepräsidenten nicht alle mit übernehmen könnten. Als Interimsleitung müsse eine Person fungieren, die die Uni "sehr gut kenne", sagte Bulmahn.

Gehandelt wird dabei der ehemalige Vizepräsident für Forschung, Peter Frensch. Eine dahingehende Anfrage wurde von der HU weder dementiert noch bestätigt.. Ein Sprecher antwortete lediglich, das Kuratorium werde dem Konzil "einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten“. Auch Frensch wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

Insbesondere einige Professor:innen machten sich im Anschluss daran stark dafür, so schnell wie möglich eine Interimsleitung einzusetzen. "Ich hätte gedacht, dass wir das schon heute machen", sagte die Historikern Gabriele Metzler. Ludwig Kronthaler, den Vizepräsidenten für Haushalt und nominellen Vertreter der Präsidentin, auch noch zusätzlich mit den Präsidentinnenaufgaben zu betreuen, halte sie wegen des großen Aufwandes für "unverantwortlich und auch unkollegial".

Präsidentenwahl dann am 15. Februar

"Wir brauchen unbedingt eine Interimslösung, und wir brauchen sie schnell", bekräftigte der Wirtschaftsgeograf Elmar Kulke. "Wir müssen in die Puschen kommen", sagte der Physiker Jan Plefka. Metzler plädierte dafür, das Verfahren nicht "unnötig zu überfrachten": Anhörung und interne Auswertung der Anhörung seien in ihren Augen nicht nötig, da es ja nur um einige Monate gehe: "Das überfrachtet das nur."

Die Wahl des "richtigen" künftigen Präsidenten oder Präsidentin ist dann für den 15. Februar vorgesehen. Eine Woche zuvor soll es die Anhörung von Kandidierenden im Akademischen Senat geben, das Kuratorium soll seinen Wahlvorschlag am 24. Januar veröffentlichen. Dieser Zeit plan sei "ambitioniert", sagte die Konzilsvorsitzende Maren Huberty.

Die Interimsleitung wird wohl auch nach der Wahl noch einige Zeit im Amt bleiben, denn es ist kaum anzunehmen, dass die gewählte Person sofort nach dem 15. Februar antritt.

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