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Wisente entgingen in menschlicher Obhut ihrem Aussterben. Ihr Bestand erholt sich derzeit.

© Bernd Thissen/dpa

Momentaufnahme des Artensterbens: Naturschutzorganisation legt neue Rote Liste der bedrohten Arten vor

Die Zahl der Wisente ist deutlich gestiegen. In anderen Weltregionen sind dagegen etliche Arten stärker bedroht oder ausgestorben.

Rigorose Schutzmaßnahmen bringen zum Jahresende gute Nachrichten für den Wisent. Die europäische Rinderart ist weniger stark gefährdet als bisher, berichtete die Weltnaturschutzunion (IUCN) am Donnerstag in Gland bei Genf. Sie aktualisiert laufend die Rote Liste der gefährdeten Arten.

Der Wisent (Bison bonasus) ist von Kategorie „gefährdet“ auf die Kategorie zwei „potenziell gefährdet“ heruntergestuft worden. Die Zahl der Wisente sei von 1800 im Jahr 2003 auf 6200 im vergangenen Jahr gestiegen, berichtete die IUCN. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Art in der Wildnis schon einmal ausgestorben, überlebte aber in Zuchten und wurde in den 50er Jahren wieder ausgewildert. Die größten Populationen leben in Polen, Belarus und Russland.

Die IUCN listet Tiere und Pflanzen in acht Kategorien, von „ausgestorben“ bis „nicht gefährdet“. Manche Arten können nicht eingeordnet werden, weil nicht genügend Daten vorliegen. Auf der Liste stehen jetzt fast 129.000 Tier- und Pflanzenarten, von denen fast 36.000 vom Aussterben bedroht sind.

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Von „entdeckt“ zu „bedroht“

In Mittelamerika seien drei Froscharten ausgestorben, berichtet die IUCN. In einem der größten Seen der Philippinen, dem Lanao-See, seien 15 der 17 dort einst heimischen Süßwasserfische ausgestorben.

Die Haiart Carcharhinus obsolerus, die im vergangenen Jahr erstmals beschrieben wurde, ist jetzt vom Aussterben bedroht. Die Rochenart Riesenmanta (Mobula birostris) wurde hochgestuft in die Kategorie „stark gefährdet“.

30 Prozent der Rochen und Haie seien vom Aussterben bedroht, berichtete die Marine Megafauna-Stiftung. Dies sei eine Folge nicht nachhaltiger Fischerei. (dpa)

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