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Ganztags Schule? Die große Mehrheit möchte ein freiwilliges und kein verpflichtendes Angebot.

© Caroline Seidel/dpa

Meinungsumfrage von CDU/CSU: Viele sind mit den Schulen unzufrieden

Schlechte Ausstattung, fehlendes Personal und Überforderung durch Inklusion und Flüchtlingskinder: Viele Deutsche bemängeln das Schulwesen und wünschen sich ein größeres Engagement des Bundes

45 Prozent der Deutschen sind mit dem Bildungssystem in ihrem Bundesland unzufrieden. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Insa Consulere im Auftrag der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden der Länder hervor. Daran nahmen im Januar über 4000 Personen teil. Befragte in Westdeutschland waren demnach zu 50 Prozent mit dem Schulsystem „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“, in Ostdeutschland waren es nur 38 Prozent. Befragte ohne Kinder sind mit dem Bildungssystem etwas zufriedener (52 Prozent) als Befragte mit Kindern (46 Prozent).

Bedenken gibt es demnach etwa beim Thema Inklusion. 62 Prozent der Befragten meinen, dass die Schulen in ihrem Bundesland nicht ausreichend auf die Inklusion von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf vorbereitet sind. Allerdings sind 45 Prozent dafür, dass diese Kinder an regulären Schulen unterrichtet werden, 44 Prozent lehnen es ab. 52 Prozent glauben, dass die Bildung anderer Kinder unter der Inklusion leidet. 38 Prozent sind gegenteiliger Meinung.

Von den Befragten meinen 49 Prozent, dass Schüler mit Flüchtlingshintergrund bisher nicht erfolgreich in den Schulbetrieb eingegliedert wurden. 29 Prozent sagten, die Integration sei bisher insgesamt erfolgreich verlaufen.
57 Prozent sind der Meinung, dass die Schulen ihres Bundeslandes technisch und personell nicht ausreichend ausgestattet sind. Nur etwa ein Fünftel der Befragten ist für ein verpflichtendes Ganztagsangebot. 71 Prozent sind für freiwillige Angebote.

Mehr Bund in der Bildung

61 Prozent sind dafür, dass der Bund mehr Einfluss in die Bildungspolitik der Länder gewinnen soll. Dagegen sind 22 Prozent. Die Ostdeutschen sind mit 89 Prozent häufiger für die Abschaffung des Kooperationsverbots (Westdeutsche 82 Prozent). Am häufigsten wünschen sich die Befragten mehr Bundesinvestitionen für Lehrpersonal (31 Prozent). Danach werden die Lehrerausbildung und die Schulausstattung genannt.
69 Prozent der Befragten finden, dass die berufliche Bildung stärker gefördert werden sollte. 92 Prozent stimmen der Aussage zu, dass man mit einer dualen Ausbildung erfolgreich sein kann. Über die Hälfte der Befragten geht aber auch davon aus, dass man das Abitur braucht, um auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein. 82 sind der Meinung, dass Ausbildungsberufe weniger Wertschätzung erfahren als ein Hochschulabschluss.
43 Prozent meinen, dass in Deutschland zu viele studieren. 33 finden, dass die jetzige Zahl von Studierenden gleich bleiben soll. 17 Prozent sagten, es müsse mehr Studierende geben.

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